Fischtown Pinguins wollen sich in der Champions League behaupten
Gegen Servette Genf legen die Bremerhavener am Freitagabend in der Königsklasse los. Die Fans erwarten dabei Regeln, die sie aus der Deutschen Eishockey Liga so nicht kennen.
Bevor die Pinguins am 20. September um 19:30 Uhr in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit dem Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg starten, stehen für das Team gleich vier Highlights an. Zum zweiten Mal in ihrer Klubgeschichte haben die Bremerhavener sich für die Champions League Hockey qualifiziert. Gleich der Auftakt am Freitagabend gegen Servette Genf, den Titelverteidiger, hat es in sich.
"Das ist eine tolle Prüfung. Das ist wie im Fußball, wenn Barcelona, Bayern oder Real Madrid kommt", sagt Teammanager Sebastian Furchner im Gespräch mit buten un binnen. "Es ist eine Topherausforderung. Wir freuen uns riesig." Auch Coach Alexander Sulzer, der Nachfolger von Thomas Popiesch, freut sich auf das Duell mit den Schweizern.
So einen Gegner im ersten Spiel zu haben, ist natürlich toll. Es wird ein volles Haus hier sein. Es wird natürlich eine große Aufgabe, eine gute Challenge für uns.
Alexander Sulzer im Gespräch mit buten un binnen
Für Kapitän Jan Urbas ist die Teilnahme an der Champions League "ein Geschenk aus dem letzten Jahr", in dem die Bremerhavener die Hauptrunde gewonnen haben und im Anschluss in den Play-offs Vizemeister geworden sind.
Der Modus ist mittlerweile anders als vor drei Jahren, als die Pinguins zum bisher einzigen Mal an der Champions League teilgenommen haben. Dieser ähnelt nun dem Modus, der seit dieser Saison auch in der Champions League des Profifußballs gilt.
Insgesamt 24 Teams nehmen an der Gruppenphase teil. Gegen sechs von ihnen werden die Bremerhavener jeweils ein Spiel absolvieren. Drei Partien finden in der Eisarena statt, dreimal müssen die Pinguins auswärts antreten.
Die Gruppenspiele der Fischtown Pinguins in der Champions League
1. Spieltag | 6. September, 19:30 Uhr | Fischtown Pinguins – Servette Genf |
2. Spieltag | 8. September, 18 Uhr | Fischtown Pinguins – Lausanne HC |
3. Spieltag | 12. September, 19 Uhr | SönderjyskE Vojens – Fischtown Pinguins |
4. Spieltag | 14. September, 19 Uhr | Fischtown Pinguins – Rouen Dragons |
5. Spieltag | 9. Oktober, 19:30 Uhr | Sparta Prag – Fischtown Pinguins |
6. Spieltag | 15. Oktober, 19 Uhr | Skelleftea AIK – Fischtown Pinguins |
Schaffen die Pinguins es ins Achtelfinale?
Alle 24 Teams stehen während der Gruppenphase in einer großen Tabelle im Wettkampf miteinander. Jedes von ihnen kämpft an den sechs Spieltagen um Punkte. Die 16 Teams, die in der Gruppenphase am besten abgeschnitten haben, ziehen in das Achtelfinale ein. Die Teams mit den meisten Punkten treffen hier auf die schwächeren, der Tabellenerste also beispielsweise auf den Sechzehnten und der Tabellenzweite auf den Fünfzehnten. In lediglich zwei Partien wird dann ermittelt, welche Teams es ins Viertelfinale schaffen.
"Ich denke, dass das für uns als Mannschaft gut ist und wir auch wachsen können, weil wir gegen sechs verschiedene Gegner spielen, die alle eine andere Art und Weise von Eishockey spielen", sagt Sulzer und setzt darauf, dass die Pinguins durch die Duelle mit gleich sechs starken Gegner aus dem Ausland besser werden. Er hofft, dass das Team dadurch noch variabler wird.
Spannende Regeln im Über- und Unterzahlspiel
Aus Furchners Sicht ist die Champions League "sehr spannend" – auch weil in dieser besondere Regeln beim Über- und Unterzahlspiel gelten. Falls die Bremerhavener in der DEL in Überzahl spielen und währenddessen ein Tor erzielen, darf der Gegner im Anschluss direkt wieder auffüllen. Und wenn die Bremerhavener in der DEL selbst einmal in Unterzahl spielen müssen und während der Strafzeit ein Gegentor kassieren, dürfen sie direkt danach wieder auffüllen.
In der Champions League ist dies allerdings anders, denn eine Unterzahl wird härter bestraft. Wenn ein Team während einer Zeitstrafe ein Tor kassiert, darf es nicht wieder auffüllen. Dies ist erst erlaubt, wenn die Zeitstrafe auch wirklich abgelaufen ist. Der Powerplay-Vorteil wird damit nochmal größer, weil man nach einem Torerfolg weiterhin in Überzahl spielen darf. Teams, die in Unterzahl spielen, aber trotzdem nach vorne spielen, werden zudem belohnt. Wer mit einem Spieler weniger auf dem Eis steht, aber dennoch ein Tor erzielt, darf direkt im Anschluss wieder auffüllen.
Ich bin selber darauf gespannt, das am Freitag live mitzuerleben, wenn man auch emotional mehr gefesselt ist in der Situation. Es ist einfach so, dass Strafzeiten am Ende wirklich bestraft werden. Du kriegst zwei Minuten Powerplay und kannst die dann einfach ausnutzen im besten Fall. Und in Unterzahl kannst du, wenn du mutig nach vorne spielst, die Strafzeit auch früher beenden. Dementsprechend ist es ein spannendes Format.
Sebastian Furchner
Sulzer geht davon aus, dass das Spiel sich dadurch ändert und Teams im Powerplay noch schneller den Abschluss suchen. Schließlich können sie ihre Überzahl dafür nutzen, nicht nur ein, sondern zwei oder gar noch mehr Tore zu erzielen, während der Gegner eine Zeitstrafe absitzen muss.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 5. September 2024, 18:06 Uhr