Nach Faustschlag gegen Schiedsrichter: Landesligist wirft Spieler raus
Die Schiedsrichter-Attacke in der Landesliga Bremen hat erste Konsequenzen. Neben dem Faustschlag ist es bei dem Spiel in Bremerhaven offenbar auch zu einer Morddrohung gekommen.
Der Abbruch der Landesliga-Partie zwischen dem TSV Wulsdorf und dem ATS Buntentor hat ein erstes Nachspiel: Der Wulsdorfer, der dem Schiedsrichter in der Halbzeitpause ins Gesicht geschlagen hatte, ist mittlerweile aus seiner Mannschaft geworfen worden. Das teilte das Team aus Bremerhaven in einem Facebook-Post mit. Zudem wurde ein Verfahren zum Ausschluss aus dem Verein eingeleitet.
Der Landesligist zieht somit Konsequenzen aus dem Angriff, der zu dem Spielabbruch geführt hatte. "Gewalt ist keine Ebene, auf der wir uns bewegen wollen und werden", heißt es in dem Post. Der TSV habe sofortige Maßnahmen ergriffen und den Spieler der Mannschaft "verwiesen".
"... Wir entschuldigen uns noch einmal ausdrücklich beim Gegner und allem voran dem Schiedsrichter für diese Aktion und hoffen das nicht ein Team für die Aktionen einer Person abgestempelt wird."
TSV Wulsdorf 1. Herren - 23. Oktober 2023, 20:25 Uhr.
Morddrohung gegen den Schiedsrichter
Die Attacke des entsprechenden Spielers resultierte nach Angaben beider Vereine aus einer Schiedsrichter-Entscheidung, mit der der 25-Jährige nicht einverstanden war — und sich entsprechend aufregte. Wegen Meckerns zückte der Schiedsrichter die Gelbe Karte. Unmittelbar darauf pfiff er beim Stand von 0:0 zur Pause. "Bis dahin war es ein ruhiges Spiel", sagte ein Buntentor-Akteur zu buten un binnen.
Weil der verwarnte Wulsdorf-Spieler sich aber weiter lautstark beschwerte, erhielt er die Ampelkarte — und wählte nun offenbar noch deutlichere Worte. Laut eines Buntentor-Spielers sei es in dem Zusammenhang sogar zu einer Morddrohung gekommen. "Pass auf dich auf! Du kommst hier nicht mehr lebend vom Platz!", soll der Bremerhavener gerufen haben. Ein Wulsdorf-Sprecher betonte auf Nachfrage, keine Kenntnis davon zu haben, dass derartige Worte gefallen seien.
Schiedsrichter ging nach Tritt zu Boden
Auf dem Weg in die Kabine setzte der Spieler dann zu der Tätlichkeit an, die zu dem Spielabbruch führte. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem Faustschlag trat der 25-Jährige dem Schiedsrichter auch noch von hinten die Beine weg, wie beide Vereine bestätigten. Der Referee, der bereits aus der Nase blutete, ging daraufhin zu Boden. Teamkollegen und Wulsdorf-Offizielle zogen den Spieler schließlich endgültig weg, während sich die Schiedsrichter in die Kabine zurückgezogen. Kurz darauf traf die Polizei ein.
Seine Tätlichkeit kommt den 25-Jährigen nun teuer zu stehen. Denn der Bremerhavener muss sich nicht nur ein neues Team suchen, ihm droht auch eine drei- bis sechsmonatige Sperre. Zudem liegt eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Bremerhavener vor.
Dieses Thema im Programm: Bremen Next, am Nachmittag, 23. Oktober 2023, 17:10 Uhr