Entfacht das WM-Gold einen Basketball-Boom in Bremen und Bremerhaven?
In Bremen und Bremerhaven fristet Basketball bislang eher ein Nischendasein. Doch die Hoffnung ist groß, dass der WM-Erfolg des Nationalteams auch hier einen Hype auslöst.
Deutschland befindet sich im Basketball-Fieber. Nach dem Gewinn des WM-Titels ist sowohl die Freude als auch das Staunen über den Triumph des Nationalteams weiter groß. "Auch einen Tag danach ist es immer noch total surreal", sagt Ex-Nationalspieler Philip Zwiener, der seine Karriere einst in Bremen begonnen hatte, zu buten un binnen.
Was da passiert ist, wird in die Geschichtsbücher eingehen.
Ex-Nationalspieler Philip Zwiener zu buten un binnen
Wird es aus dem kurzfristigen auch ein langfristiger Erfolg?
Der 38-Jährige setzt darauf, dass der überraschende WM-Gewinn einen langfristigen Erfolg nach sich zieht. Denn obwohl immer mehr deutsche Nationalspieler in der NBA auflaufen, fristet die Sportart hierzulande eher ein Nischendasein. "Basketball wurde jahrelang nur am Rande wahrgenommen", sagt auch Zwiener.
Wie so oft, wenn eine Nationalmannschaft abseits des omnipräsenten Fußballs einen Erfolg feiert, geht der Blick auch nun gen Nachwuchs. Um Kinder und Jugendliche mitzunehmen, müssen die Vereine nach Ansicht des 60-fachen Nationalspielers in die Schulen und Freizeitheime gehen. Ebenso brauche es aber auch mehr Präsenz im Fernsehen. "Das muss sich natürlich verbessern", sagt Zwiener. Denn nur so bekomme man Basketball "nachhaltig in die Köpfe der Menschen".
Das Ziel muss es jetzt sein, Begeisterung zu entfachen.
Ex-Nationalspieler Philip Zwiener zu buten un binnen
Rund 1.850 Basketball-Mitglieder im Land Bremen
Auch in Bremen und Bremerhaven hoffen die Basketball-Verantwortlichen auf mehr Aufmerksamkeit. Aktuell zählt der Landessportbund Bremen rund 1.850 Mitglieder, die auf Vereinsebene zum Basketball greifen. Nach einem kleinen Rückgang im ersten Corona-Jahr liegt die Zahl wieder auf gleichbleibendem Niveau. Rund 19 Sportvereine im Land Bremen bieten Basketball an, etwa 220 Teams gehen im Ligabetrieb an den Start.
Erfolgreichster bremischer Klub sind die Eisbären Bremerhaven. Nils Ruttmann, Geschäftsführer des Zweitligisten, ist ebenfalls guter Dinge, dass die Sternstunde von Dennis Schröder und Co. einen "positiven Effekt" nach sich zieht.
Natürlich wünsche ich mir, dass sich mehr Menschen mit Basketball beschäftigen und ihren lokalen Vereinen eine Chance geben.
Eisbären-Geschäftsführer Nils Ruttmann zu buten un binnen
Bereits im vergangenen Jahr, als das Nationalteam bei der Heim-EM für Furore sorgte, habe der Verein auf vielen Ebenen gewisse Fortschritte verzeichnet. "Wir hatten großen Zuwachs im Nachwuchsbereich. Auch die Zuschauerzahlen in der Profimannschaft sind nach oben gegangen", so Ruttmann. Um neue Mitglieder zu gewinnen, unternehme der Klub große Anstrengungen: "Wir investieren viel und sind gerade in Kitas und Schulen sehr aktiv", sagt der Eisbären-Geschäftsführer.
In den Ländern Bremen und Niedersachsen sind wir der größte Nachwuchsverein überhaupt.
Eisbären-Geschäftsführer Nils Ruttmann zu buten un binnen
"Es gibt viele Bremer Talente"
Immer wieder schaffen Spieler aus Bremen und Bremerhaven auch auf der großen Bühne den Durchbruch. Zu ihnen zählt etwa der Ex-Nationalspieler Norris Agbakoko, der aus Bremen kommt und inzwischen bei den EWE Baskets Oldenburg aufläuft. Mehr noch: Im Sommer berief Bundestrainer Gordon Herbert das Center-Talent in die U23-Auswahl.
"Es gibt viele Bremer Talente", sagt auch Zwiener. Seiner Einschätzung nach sind in Bremen viele engagierte Menschen aktiv, die den Sport nach vorne treiben. Und das, obwohl Bremen "nie eine richtige Basketball-Stadt" gewesen sei.
Ich bin aber guter Hoffnung, dass das noch kommen kann.
Ex-Nationalspieler Philip Zwiener zu buten un binnen
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 10. September 2023, 19:30 Uhr