Reiterin Auffarth nach Olympia-Aus: Ganderkesee statt Versailles
Nach ihrem bitteren Olympia-Aus ist Reiterin Sandra Auffarth wieder zurück in der Heimat. Pferd Viamant du Matz war bei einem Gesundheitscheck durchgefallen.
Man merkt Sandra Auffarth die Enttäuschung über das Olympia-Aus immer noch an: "Wir sind natürlich beide sehr geknickt, dass wir heute in Bergedorf (in Ganderkesee, d. Red.) stehen und nicht in Versailles. Das sieht dort gigantisch aus." Mit ihrem Pferd Viamant du Matz wäre sie gerne da gewesen und "hätten gezeigt, worauf wir die letzten Jahre hin trainiert haben, es hat nicht sollen sein."
Und nicht nur sie sei enttäuscht gewesen, sagt Auffarth. Sie glaubt, "Matt", wie sie das Pferd auch nennt, gehe es genauso: "Er sah auf dem Rückweg auch richtig traurig aus, hat das auch nicht so richtig verstanden, weil es ihm soweit auch gut geht." Wäre er ein Mensch, so Auffarth, hätte er vermutlich auch gesagt 'ist nicht so schlimm'.
Entscheidung ein "Grenzfall"
Laut Auffarth war die Olympia-Abberufung durch den Bundestrainer nach dem Routine-Check ein Grenzfall: Man habe bei dem Gesundheitstest gar nicht sagen können, dass das Pferd eine große Lahmheit aufgezeigt habe. Das Pferd habe sich in seinem Bewegungsablauf nur etwas matter präsentiert, sagt Auffarth. "Es hätte sein können, dass es einen Tag später schon alles wieder ganz anders aussieht", sagt die Vielseitigkeitsreiterin. Trotzdem sei sie natürlich froh, dass es dem Pferd gut geht, "das steht natürlich an erster Stelle."
Es ist wirklich ein bisschen so: Um zehn Prozent olympische Spiele verpasst – und das ist schon bitter.
Sandra Auffarth, Reiterin aus Ganderkesee
Für Viamant du Matz gibt es aktuell noch keine weiteren Pläne: "Wir haben alles auf Paris hin geplant. Das sollte unser großes Saisonziel sein. Da haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, wie es weiter geht." Nun will sie die Absage erst einmal sacken lassen und es mit dem Wallach etwas langsamer angehen.
Anders sieht es dagegen bei Auffarth selbst aus. Für die Reitsportlerin bleibt wenig Zeit zum verschnaufen. Die nächsten Turniere mit anderen Pferden sind schon wieder geplant: "Da habe ich jetzt auch schon die letzten Tage genutzt und mit denen wieder weiter trainiert. Das war auch für meinen Kopf ganz gut."
Besuch von Freunden als Aufmunterung
Und auch Auffarths Freunde und Familie haben ihr nach der Rückkehr Halt gegeben: "Die wahren Fans sind dann einfach auch an deiner Seite." Einige hätten schon Tickets für Versailles gehabt, um Daumen zu drücken, "aber die sind jetzt nach Bergedorf gereist und haben uns hier besucht", sagt die Reiterin aus Ganderkesee.
Das ist dann schon ein schönes Gefühl, dass die Freunde dann wirklich hinter einem stehen und einen dann auch in so einer schwierigen Zeit wieder aufmuntern.
Sandra Auffarth, Reiterin aus Ganderkesee
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 29. Juli 2024, 18:06 Uhr