Was tun, wenn der Wolf kommt?
Im Bremer Umland werden immer wieder Wölfe gesehen – und nun möglicherweise auch mitten in Bremen. Was aber tun, wenn ich einem Wolf begegne?
Anfang 2017 wurden in Garlstedt bei Bremen erstmals Wölfe nachgewiesen. Mittlerweile gibt es im Nordwesten mehrere Wolfsrudel, -paare aber auch Einzeltiere und ein Wolfspaar siedelte sich dort an. Ein Jahr später kam der erste Nachwuchs. Die Größe der Rudel und Einzeltiere schwankt. Daher ist nach Ansicht von Experten nicht genau möglich zu sagen, wo in der Region wie viele Wölfe leben.
Denn Jungtiere, in der Regel im Alter zwischen elf und 22 Monaten, gehen auf die Suche nach einem eigenen Territorium. Manche versuchen, sich in der Nachbarschaft anzusiedeln, andere wandern hunderte Kilometer. Während Wolfsrudel sich in der Regel sehr abgelegene Territorien suchen, seien die Jungtiere neugieriger. Deshalb würden diese Tiere auch mal in der Nähe von Menschen gesichtet werden.
Begegnung mit einem Wolf: Wie verhalte ich mich?
Die Wahrscheinlichkeit, beim Spaziergang einem Wolf zu begegnen, ist eher gering, da sind sich Experten einig. Und in der Regel gehe von den Tieren für den Menschen auch keine Gefahr aus. Und doch wurde nun vermutlich einer in Bremen gesichtet und gefilmt.
Auch in Gebieten, in denen Wölfe leben, könne man sich weiterhin frei bewegen, so der Rat. Die Tiere würden einen Bogen um Menschen machen. Autos und Häuser würden vom Wolf hingegen nicht mit dem Menschen in Verbindung gebracht. Daher werden sie nicht als Bedrohung empfunden und nicht unbedingt gemieden.
Sollte man dennoch mal ein Tier sichten, gibt es Tipps vom Niedersächsischen Umweltministerium: Beobachten Sie den Wolf und halten Sie – wie zu anderen Wildtieren – respektvollen Abstand. Fühlen Sie sich unwohl, ziehen Sie sich langsam mit Blickrichtung zum Tier zurück. Wenn das Tier Sie bemerkt, wird es sich in der Regel zurückziehen. Geben Sie ihm Zeit und Raum dazu. Der Rückzug erfolgt meist nicht in panischer Flucht. Der Wolf entfernt sich zum Beispiel, indem er langsam davontrabt und sich eventuell auch mehrfach umdreht.
Fotos machen, wenn es die Situation erlaubt
Wenn es die Situation zulässt, sollte man versuchen, Fotos vom Tier zu machen – wichtig ist aber: Den Wolf nicht verfolgen.
Da junge Wölfe häufig neugieriger sind als ausgewachsene Wölfe, kann es auch mal vorkommen, dass ein Tier dem Spaziergänger folgt. In dem Fall sollte man anhalten und möglichst selbstbewusst auftreten. Dann wäre es eher ratsam, auf das Tier zuzugehen, so ein Experte zu buten un binnen. "Machen Sie Lärm und versuchen Sie, das Tier einzuschüchtern, indem Sie sich groß machen, Arme und Kleidungsstücke schwenken, es anschreien oder auch mit Gegenständen bewerfen".
Auf keinen Fall dürfe man versuchen, den Wolf anzulocken, damit der sich nicht an die Nähe zum Menschen gewöhne. Und erst recht ist es verboten, Wölfe zu füttern. Denn dann bestünde die Gefahr, dass sie sich an die bequeme Nahrungsquelle gewöhnen – und in dem Fall kann der Wolf tatsächlich aufdringlich oder gefährlich werden. Gefährlich ist ein Wolf für Hunde.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 22. Oktober 2023, 14 Uhr