Fragen & Antworten
Extremes April-Wetter in Bremen: Sommerhitze und bittere Kälte
April April, der macht was er will? Das ist Bremen. Morgens eisig kalt, wird's im Laufe des Tages mummelig warm. Und von Sommerhitze bis Minusgraden gab es schon alles.
Im April kann man sich nie wirklich auf das Wetter verlassen: Mal regnet es den ganzen Tag, dann scheint plötzlich die Sonne, wie auch Stefan Laps vom ARD-Wetterkompetenzzentrum sagt. Nach dem langen Winter freuen sich viele auf den heiß ersehnten Frühling, doch der lässt im April oft auf sich warten. Wieso – und welche Extrem-Wetter es schon gab, hat Laps erklärt.
Wieso ist das Wetter gerade im Monat April so wechselhaft?
Das liegt daran, dass wir in dieser Übergangsjahreszeit aus dem zurückliegenden Winter immer noch ein beachtliches Kältereservoir über dem Norden unseres Kontinents haben. Wandert diese kalte Luft nach Süden und trifft bei uns zum Beispiel auf milde Atlantikluft oder eben auf die kräftige Aprilsonne, dann nehmen die Temperaturgegensätze zwischen dem Boden und der Höhe deutlich zu. Das Resultat sind kräftige Schauer und Gewitter.
Nach einem Starkregenguss oder Gewitter hat sich die Luft wieder abgekühlt, die Temperaturunterschiede sind erst mal wieder ausgewogen und die Sonne kommt heraus. Erwärmt sie die Luftschicht am Boden wieder so sehr, dass die Temperaturunterschiede zwischen dem Boden und der Luft wieder zu groß werden, bilden sich die nächsten Schauer oder Gewitter. Das ist typisches Aprilwetter.
Die höchste und niedrigste Temperatur:
Wie groß können die Wetter-Unterschiede ausfallen?
Der April hat von mäßigem Nachtfrost, sprich von Spätwinter, bis hin zu frühsommerlicher Hitze alles zu bieten. Es steht und fällt immer damit, wie sich Hochs und Tiefs über Europa positionieren und aus welchen Gefilden jene die Luft anzapfen und zu uns nach Bremen und umzu transportieren. Die Temperaturen im April könnten von Jahr zu Jahr massiv schwanken. So kann es in einem Jahr im April noch Minustemperaturen geben, während in einem anderen Jahr schon Badewetter ist.
Welche extremen Wetterereignisse gab es im Land Bremen im April?
Im April muss man sich auch auf Wetterextreme wie Stürme und orkanartige Böen einstellen. Wie zum Beispiel in Bremen am 1. April 1994, wo orkanartige Böen von 107 Stundenkilometer registriert wurden. Oder in Bremerhaven am 19. April 1980, wo sogar Windböen von 115 Stundenkilometer gemessen wurden. Das waren die stärksten Windböen, die bisher im April im Land Bremen registriert wurden.
Zum April gehören zu trockene als auch zu nasse Monate – wie bei allen anderen Monaten eines Jahres. Metereologen sprechen bei einem Niederschlag von 100 Prozent vom "Soll", also dem Normalzustand. 200 Prozent Niederschlag würde heißen, dass doppelt so viel Regen vom Himmel kam, wie normal gewesen wäre.
Der nasseste April:
Im Land Bremen gab es bereits Aprilmonate, in denen das "Soll" von 100 Prozent deutlich überschritten wurde. So zum Besipiel in Bremen im April 1965 mit 117 Liter Regen pro Quadratmeter. Das enspricht 243 Prozent der sonst üblichen Regenmenge im April. In Bremerhaven war der April 1970 mit 102 Liter Regen pro Quadratmeter beziehungsweise 214 Prozent Niederschlag über dem "Soll" der nasseste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Der trockenste April:
Im deutlichen Unterschied dazu war der April 2007 in Bremen und Bremerhaven der trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Da fielen in Bremen nur zwei Liter Regen pro Quadratmeter und nur acht Liter Regen in Bremerhaven.
Gab es in Bremen oder Bremerhaven schon einmal Schnee im April?
Im Schnitt kommen in Bremen derzeit etwa alle 20 Jahre im April mal ein paar wenige Zentimeter Schnee zusammen. Vor 1990 gab es noch etwa alle zehn Jahre Schnee. Am 6. April 1970 lagen mit sieben Zentimetern in Bremen und am 1. April 1952 mit sechs Zentimetern in Bremerhaven bisher am meisten Schnee in einem Aprilmonat. Damit Schnee im April bei uns in Bremen und umzu noch gelingen kann, braucht es richtig kalte Luft aus Nord- oder Nordosteuropa. Meist ist jedoch der wärmende Einfluss des Nordseewassers im April schon zu markant, sodass sich eben nur selten im April noch eine Schneedecke bildet.
Die wenigsten und die meisten Sonnenstunden:
Wie typisch "April macht was er will" ist es jetzt gerade?
Der hiesige April mutet bisher rund ein Grad zu kalt an. Er ist typisch wechselhaft: Sonnige Phasen wechseln mit Regenphasen ab. Und dieser Trend setzt sich in dieser Woche fort. Es geht eher etwas zu kühl weiter, Regengebiete überqueren uns immer wieder, wie auch kräftige Schauer und einzelne Gewitter. In der kommenden Woche gelangen wir jedoch mehr und mehr unter Hochdruckeinfluss, wodurch sich nicht nur trockenes und vielfach sonniges, sondern auch zusehends milderes Frühlingswetter bei uns in Bremen und umzu durchsetzen wird.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 14. April 2023, 8:10 Uhr