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Warum Vitamin D wichtig ist und was auf einen Mangel hindeutet

Eine Frau hält im Winter ihr Gesicht in die Sonne (Symbolbild)

Warum Vitamin D für uns so wichtig ist

Bild: Imago | Westend61

Um Vitamin D ranken sich einige Mythen – tatsächlich ist es für unsere Gesundheit essenziell. Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um das Sonnenvitamin.

Zeigt sich die Sonne in der dunklen Jahreszeit doch einmal, zieht es viele nach draußen, um noch einmal Vitamin D zu tanken. Warum ist es eigentlich so wichtig, Vitamin D im Körper zu haben? Und sollte ich präventiv Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D nehmen? Wir haben für Sie die wichtigsten Infos zu Vitamin D zusammengefasst.

Was ist Vitamin D?

Das eine Vitamin D gibt es nicht. Es handelt sich um eine Gruppe an Vitaminen, deren wichtigste Vertreter Vitamin D2 und Vitamin D3 sind, erklärt das RKI. Trotzdem wird häufig nur von Vitamin D als eines gesprochen. Die Vitamingruppe erfüllt wichtige Aufgaben im Körper.

Wofür ist Vitamin D im Körper gut?

Die wohl bekannteste Funktion von Vitamin D im Körper ist die Regulation des Kalziumstoffwechsels. Das ist besonders wichtig für den Aufbau und Erhalt starker Knochen. Ärztin Ulrike Dörwaldt erklärt im Gespräch mit Bremen Next außerdem: "Im Immunsystem ist es wichtig für Infekte, Erkältungen, Entzündungen."
Aber auch unbekanntere Wirkungen hat das Vitamin im Körper. Es hält das Herz-Kreislauf-System am Laufen. Außerdem brauchen wir Vitamin D für Gehirn und Nerven, unsere Muskulatur ist davon abhängig und es schützt bis zu einem gewissen Grad vor Krebs.

Ein Sonnenaufgang über einem verschneiten Feld bei Bremen.
Wenn sich die Sonne im Bremer Winter weniger zeigt produziert der Körper auch kaum noch Vitamin D. Bild: Friederike Wulf

Woran merke ich, dass ich zu wenig Vitamin D im Körper habe?

Einige Symptome eines Vitamin-D-Mangels sind unspezifisch: Erhöhte Infektanfälligkeit und Trägheit können zwar an einem Mangel an Vitamin D liegen, allerdings gibt es für diese Symptomatik auch viele andere Auslöser.
Ein Check-up beim Hausarzt kann hier für Klarheit sorgen und auch andere Gründe für solche Symptome ausschließen.
Spezifischer werden die Folgen, wenn ihnen ein langfristiges Defizit vorausgeht. "Bei einem schwerwiegenden und anhaltenden Mangel sind die bekanntesten Erkrankungen die Rachitis im Säuglings- und Kindesalter oder die Osteomalazie im Erwachsenenalter", so Julia Waizenegger von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Der Mangel an Vitamin D sorgt hier für Probleme in der Knochenstruktur.

Gibt es bestimmte Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben?

Laut RKI gehören vor allem ältere Menschen und Säuglinge zu den Risikogruppen. Bei älteren Menschen liegt das an der dünneren Haut und teils auch an ihrer geringeren Nahrungsaufnahme. Säuglinge hingegen sollen nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden und können so häufiger nicht genügend Vitamin D bilden.
Auch Menschen anderen Alters, deren Haut weniger Sonne ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko. Das können Menschen sein, die viel Zeit drinnen verbringen, aufgrund des Berufs, der Freizeitgestaltung oder wegen Mobilitätseinschränkungen.
Das RKI sieht aber auch Gruppen, deren Haut häufig verdeckt ist – zum Beispiel wegen religiöser oder kultureller Bekleidung – mit einem höheren Risiko konfrontiert.
Menschen mit dunklerer Hautfarbe haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen Mangel. Ihre Haut ist stärker pigmentiert und braucht daher mehr Sonne, um ausreichend Vitamin D bereitzustellen.
Daneben werden Menschen mit chronischen Magen-, Darm-, Leber- und Nierenerkrankungen als Risikogruppe gesehen.

Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D liegen übereinander.
Nicht jeder Mensch muss zusätzlich Vitamin D zu sich nehmen. Häufig reicht auch schon die Produktion des eigenen Körpers aus. Bild: IMAGO / Jochen Tack

Was kann ich dagegen tun?

Wirklich viel Sonne haben wir in Norddeutschland nicht im Herbst oder Winter. Deswegen kann Vitamin D im Körper nur von März bis Oktober gebildet werden. Aber keine Sorge, der Körper kann das Vitamin speichern. Man sollte ausreichend viel Sonne in den warmen Monaten genießen, um auch für den Winter gewappnet zu sein.
Vitamin D bildet der Körper tatsächlich so schnell, dass es genügt, die Haut der Sonne für eine kurze Zeit ungeschützt auszusetzen. Das geht sehr viel schneller, als dass sich ein Sonnenbrand bildet.

Ein junger, gesunder Mensch, der genügend Sonne sieht, muss sich in den meisten Fällen keine Gedanken machen. Besteht aber doch Sorge, können Ärzte einen Mangel an Vitamin D im Blut nachweisen. Julia Waizenegger von der DGE erläutert dazu: "Das ist eine sogenannte IGEL-Leistung, die wenn nicht ein wirklicher Verdacht besteht, oftmals selbst übernommen werden muss. Die Kosten belaufen sich auf 20 bis 30 Euro." Sollte ein Mangel festgestellt werden, kann Vitamin D supplementiert werden. Das geschieht meistens in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Kann zu viel Vitamin D schädlich sein?

Auch vor einer Vergiftung durch Vitamin D wird gewarnt. Die natürliche Bildung und Einnahme von Vitamin D kann das allerdings nicht verursachen. Eine zu hohe Dosierung von Supplementen, bestimmten Medikamenten oder ein übermäßiger Konsum von angereicherten Lebensmitteln können aber zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen. Dieser sorgt für Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe und Erbrechen.
In besonders drastischen Fällen kann zu viel Vitamin D auch zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und zum Tod führen.
Dabei gilt zu beachten, dass durch die Speicherung von Vitamin D im Körper auch die Gefahr einer schleichenden Überdosierung besteht.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Next, Next am Morgen, 17. Oktober 2024, 8:50 Uhr