Verspätet durch Streik und Demo? Was für Schüler und Berufstätige gilt
Wenn Busse und Bahnen nicht fahren und Demos den Verkehr zusätzlich lahmlegen, trifft das auch Schüler und Berufstätige. Was für Zuspätkommer gilt, erklären wir hier.
BSAG-Streik und Klima-Demos in Bremen und Bremerhaven könnten am Freitag einen Großteil des Verkehrs im Land Bremen lahmlegen. Was dies für Schüler, Berufstätige und wichtige öffentlichen Einrichtungen bedeutet, erklären wir hier.
1 Schulen: Unterricht findet statt
Streik und Demo zum Trotz: "Der Unterricht findet am Freitag selbstverständlich statt, die Schulpflicht gilt", sagt die Sprecherin des Bremer Bildungsressorts, Maike Wiedwald. Die Schulen seien entsprechend informiert worden. Demnach gelten Verspätungen der Schülerinnen und Schüler, die aus dem Streik resultierten, als entschuldigt. "Das gilt selbstverständlich nur für nachvollziehbare Verspätungen", sagt Wiedwald.
Klassenarbeiten und andere Leistungskontrollen sollten – soweit möglich – insbesondere in den ersten beiden Schulstunden nicht durchgeführt werden.
2 Beruf: Arbeitnehmer tragen das Wegerisiko
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen – wenn nicht anders mit dem Arbeitgeber besprochen – trotz Demos und BSAG-Streik pünktlich zur Arbeit erscheinen. "Die Beschäftigten tragen das sogenannte Wegerisiko", sagt Ingo Kleinhenz, Rechtsberater der Arbeitnehmerkammer. Das bedeute, dass die Beschäftigten dafür zu sorgen haben, pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen. Wer zu spät komme, müsse dann entweder die verpasste Zeit nachholen oder mit einem Lohnabzug rechnen. Selbst eine Abmahnung drohe.
Kleinhenz empfiehlt Beschäftigten, sich rechtzeitig um Alternativen zu kümmern, also entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto zur Arbeit zu kommen. Falls möglich, käme auch in Absprache mit dem Arbeitgeber in Betracht, im Homeoffice zu arbeiten oder die Arbeitszeiten zu verschieben. Denkbar wäre natürlich auch, Überstunden abzubauen oder Urlaub zu nehmen.
3 Kliniken und Service-Center: Keine Einschränkungen
Auch Bremens öffentliche Einrichtungen haben ihre Mitarbeiter auf den BSAG-Streik und das drohende Verkehrschaos vorbereitet.
Die Geno habe ihre Mitarbeitenden gebeten, sich auf die erwarteten Verkehrsbehinderungen einzustellen, sagt Karen Matiszick, Sprecherin des Bremer Klinikverbundes. Wenn möglich, sollten Fahrgemeinschaften gebildet oder Dienste mit denjenigen zu tauschen, die nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen seien.
Wir rechnen nicht damit, dass es wegen der Streiks zu Problemen in unserem Betriebsablauf kommt.
Karen Matiszick, Sprecherin des Klinikverbunds Geno
Auch Bremens Bürger-Service-Center sollen wie gewohnt öffnen, teilt das Finanzressort mit, das für die im Öffentlichen Dienst Beschäftigten zuständig ist. Für die Bürger-Service-Center sei intern abgefragt worden, ob Mitarbeitende mit Störungen des Arbeitsablaufs rechneten, sagt Ressortsprecherin Ramona Schlee. "Das zeichnet sich aber nicht ab." Viele Mitarbeitende im öffentlichen Dienst hätten zudem die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten oder mit ihren Vorgesetzten Absprachen zu treffen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Die Rundschau am Morgen, 2. März 2023, 7 Uhr