Bremer Feuerwehr meldet doch Übergriffe auf Einsatzkräfte an Silvester
- Helfer wollten Straßenbarrikade räumen und wurden mit Feuerwerk angegriffen.
- Angriff mit Rakete auch in Vegesack.
- Innensenator Mäurer spricht von unerträglichen Vorfällen.
In der Silvesternacht ist die Feuerwehr zu 86 Lösch- und Hilfseinsätzen in Bremen ausgerückt. Entgegen der ersten Bilanz ist es dabei doch zu vereinzelten Angriffen auf Feuerwehrkräfte gekommen. Es habe drei Vorfälle in Vegesack und in Kattenturm gegeben, teilte die Feuerwehr mit. In einem Fall waren im Ortsteil Kattenturm zwei Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr von vermummten Personen mit Feuerwerkskörpern und Sperrmüllgegenständen beworfen worden. Verletzt wurde niemand.
Die Kräfte waren auf eine Straßenbarrikade gestoßen. Als sie diese wegräumen wollten, wurden sie aus der Dunkelheit heraus beworfen. Die Feuerwehrkräfte stiegen daraufhin wieder in das Einsatzfahrzeug und setzten ihre Fahrt fort. Dieser Fall wird nun im Meldeverfahren der Feuerwehr Bremen zu "Gewalt gegen Einsatzkräfte" registriert. In Vegesack waren darüber hinaus Einsatzfahrzeuge einer Freiwilligen Feuerwehr bei zwei Einsätzen mit Raketen beschossen worden.
Deutlicher Anstieg der Übergriffe
Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), verurteilte die Vorfälle. "Dass in Bremen vermummte Chaoten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in der Silvesternacht plötzlich aus der Dunkelheit heraus attackieren und mit Gegenständen und Böllern bewerfen, ist unerträglich".
Seit Mitte 2017 werden Übergriffe dieser Art dokumentiert. Waren es zu Beginn der Erfassung noch Fallzahlen im einstelligen Bereich pro Jahr, wird jetzt ein Anstieg gemeldet: von zehn Fällen im Jahr 2019 auf nun 23 Fälle im Jahr 2022. Diese reichen von Beleidigungen und Sachbeschädigungen bis hin zu Körperverletzungen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 4. Januar 2023, 20 Uhr