Fragen & Antworten
Uber in Bremen: Was Sie zum Start der Taxi-Konkurrenz wissen müssen
Der Fahrdienst des US-amerikanischen Technologieunternehmens ist in Bremen gestartet. Das Unternehmen vermittelt Fahrten per App – ähnlich wie Taxis, aber eben komplett digital.
Wie kann ich mir ein Uber bestellen?
Das ist ähnlich wie bei normalen Taxis auch, anstatt per Telefon erfolgt das aber über eine App. Man muss also kein Auto telefonisch bestellen oder aus dem Verkehr winken, sondern eines über die Uber-App bestellen. Wenn man angemeldet ist, kann man zwischen verschiedenen Fahrern wählen, die gerade in der Nähe unterwegs sind.
Für die Fahrt gibt es dann mehrere Optionen. Es gibt unter "Uber X" normale Autos, die sind am günstigsten. Wer es exklusiver haben möchte, bucht "Uber Comfort", das sind dann laut App etwas schickere Autos.
Im Gegensatz zum Taxi kann man auch andere Features wählen – wie etwa, welche Musik laufen soll oder dass man gern über Fußball sprechen möchte. Dann versuchen die Fahrer, diese Wünsche zu erfüllen – verspricht zumindest die App.
In anderen deutschen Städten wie Berlin oder Köln gibt es Uber schon länger. Warum gibt das jetzt erst in Bremen?
Uber vermittelt die Fahrten nur. Deswegen braucht das Unternehmen in allen Städten Partner, die dann die Fahrer stellen. In Bremen hat das bis jetzt gedauert, sagt der Pressesprecher von Uber, Oliver Fritz.
Wir haben jetzt eine gewisse Anzahl an Partnern vor Ort, so dass wir einen verlässlichen Service anbieten können. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass es schon rund 120.000 Bestellversuche in den letzten zwölf Monaten in Bremen gab.
Oliver Fritz, Pressesprecher von Uber
Lohnt sich das Ganze?
Die Preise bei Uber schwanken stark. Denn bei Uber gibt es keinen festen Tarif – anders als bei Taxis. Wenn also gerade viele Leute über die App eine Fahrt buchen wollen, wie beispielsweise abends oder am Wochenende, steigen die Preise auch mal. Meistens sind die Preise trotzdem deutlich günstiger als bei normalen Taxis.
Ein weiter Vorteil: Der Fahrpreis wird vor der Fahrt festgelegt – dann sind rote Ampeln, plötzliche Staus oder Umleitungen egal, denn der Preis bleibt. Trinkgeld kann man auch über die App geben.
Wie schafft Uber es, so günstig Fahrten anzubieten?
Die Fahrer sind selbst gar nicht bei Uber angestellt. Das heißt: Uber spart ordentlich bei den Personalkosten. Das Unternehmen vermittelt also nur die Fahrten und bekommt dann die Provision.
Unterm Strich hat Uber also kaum Kosten und kann die Preise selbst bestimmen. Taxifahrer hingegen müssen sich zwar an einen festen Tarif halten, sind dafür aber auch besser abgesichert.
Was sagen die Taxiunternehmen dazu, dass sie mit Uber Konkurrenz bekommen?
Die sind nicht gerade begeistert. Der Geschäftsführer bei Weser-Taxi, Ismail Özbürün, glaubt aber, dass sich seine Taxis und Uber vorerst nicht in die Quere kommen: "Wir haben überwiegend mit vielen älteren Personen zu tun, auch Krankenfahrten. Das kann Uber natürlich nicht bewältigen." Zudem unterscheiden sich die Kunden, die Uber oder eben ein Taxi nutzen, so Özbürün: "Die haben meistens Geschäftsleute, die schnell über die App Fahrzeuge orten. Oder Jugendliche am Wochenende, die natürlich wenig Geld in der Tasche haben."
Allerdings betont er: "Wenn das jetzt weiterhin so steigt, kann man das aber schon als Bedrohung ansehen." Denn Özbürün befürchtet, dass Uber immer erfolgreicher wird und auf längere Sicht die Taxiunternehmen verdrängen könnte.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 23. September 2024, 17:40 Uhr