Kritik aus Bremen: Schleppende Verhandlungen um das 49-Euro-Ticket
- Mobilitätssenatorin Maike Schaefer kritisiert lange Verhandlungen.
- Bundesverkehrsminister Volker Wissing solle Prozess nicht weiter ausbremsen.
- Weiterhin Fragen zur Umsetzung ungeklärt.
Die Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) sieht den Start des 49-Euro-Tickets zum 1. Mai in Gefahr. Wenn die Gespräche und Verhandlungen weiter so schleppend verliefen, sehe sie schwarz für einen zeitnahen Start, teilte Schaefer am Samstag mit.
Sie erwarte von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), dass er nicht ständig den Prozess ausbremse und dann die Bundesländer kritisiere. Bisher seien weiterhin Fragen zur Umsetzung ungeklärt, etwa, ob es das Ticket auch in Papierform geben soll.
Schäfer fordert Ticket in Papierform
"Der Bund muss sich bewegen. Dazu gehört im Zuge der Barrierefreiheit auch ein Ticket in Papierform für die Menschen, die kein Handy haben", forderte Schaefer. Das käme auch kleineren Verkehrsunternehmen entgegen, die so schnell keine digitalen Tickets anbieten könnten.
Darüber hinaus erneuerte Schaefer ihre Forderung nach einer Aufstockung der Regionalisierungsmittel um jährlich 1,5 Milliarden Euro. Mit diesen Bundesmitteln bestellen die Länder den Nahverkehr. Schaefer fügte hinzu, dass auch die Bundesländer zu Kompromissen bereit sein müssten. Wann genau das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket ("Deutschlandticket") kommt, ist weiter offen.
Verkauf soll eigentlich am 3. April starten
Der derzeitige Zeitplan sieht vor, am 31. März eine notwendige Änderung des Regionalisierungsgesetzes im Bundesrat zu beschließen, wie das Bremer Mobilitätsressort mitteilte. Am 3. April solle dann bundesweit der Verkauf des Tickets starten, das vom 1. Mai an gültig sein soll.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 21. Januar 2023, 17 Uhr