Bahn-Warnstreik: Auch bei der Nordwestbahn fallen fast alle Züge aus
Wegen des Streiks der Lokführer kommt es nicht nur bei der Deutschen Bahn zu Verspätungen und Ausfällen. Auch bei der Nordwestbahn gibt es massive Einschränkungen.
Der Warnstreik der Lokführer sorgt seit dem Abend für viele Zugausfälle im Regional- und Fernverkehr. Die Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder aufgefordert, ihre Arbeit bis zum Abend, 18 Uhr, niederzulegen. Am Bremer Hauptbahnhof waren am Morgen deutlich weniger Menschen an den Gleisen als normalerweise an einem Werktag.
Auf den Straßen rund um Bremen dagegen ist es seit den frühen Morgenstunden besonders voll. Nach Angaben der Verkehrsmanagementzentrale sind deutlich mehr Autos auf der A1 am Bremer Kreuz unterwegs. Auch gebe es mehr Staus als sonst üblich.
Hier fassen wir die aktuelle Lage bei der Deutschen Bahn (DB) und den privaten Bahnunternehmen der Region zusammen.
Deutsche Bahn
Mindestens 80 Prozent aller Züge im Fernverkehr fallen aus, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Ein Notfallfahrplan ist nach Angaben der Bahn zwar angelaufen, Reisende müssen aber mit starken Beeinträchtigungen rechnen. Vor Fahrtantritt sollten sich Reisende darüber informieren, ob ihr Zug fährt und ob es einen Ersatzverkehr gibt. Bereits gebuchte Tickets können auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt oder kostenfrei storniert werden.
Nordwestbahn
Auch bei der Nordwestbahn kommt es wegen des Streiks zu massiven Einschränkungen. "Es fährt in Bremen so gut wie kein Zug", sagte ein Sprecher zu buten un binnen. Die Regionalbahnen fahren demnach nur vereinzelt. Die Nordwestbahn ist von dem Streik ebenfalls betroffen, weil viele Beschäftigte Mitglieder der GDL sind. Außerdem hat die GDL auch Fahrdienstleiter in ihren Reihen. Wenn diese streiken, sind einzelne Strecken nicht befahrbar – und auch private Unternehmen können nicht fahren.
Die Nordwestbahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser fahre aber nur auf ausgewählten Strecken und zu bestimmten Zeiten. Im Umfang sei er nicht mit dem üblichen Fahrplan vergleichbar, sagte der Sprecher. In der Region sind Busse eingerichtet zwischen Bremen-Farge und Verden (Aller), Wilhelmshaven/Bad Zwischenahn-Bremen sowie Nordenham und Bremen.
Das Unternehmen rechnet noch bis in den späten Abend mit Einschränkungen. "Wir streben an, am Freitagmorgen wieder den normalen Fahrplan zu fahren", sagte der Sprecher.
Metronom
Die Metronom-Züge sind laut Unternehmen vom Streik nicht direkt betroffen. Fahrgäste müssen sich wegen aber auf volle Züge einstellen. Die für den Metronom wichtigen Stellwerke seien arbeitsfähig, heißt es in einer Mitteilung.
Allerdings sorgt ein Unfall für Zugausfälle: Die Bahnstrecke zwischen Bremen und Hamburg ist nach einer Kollision zwischen einem ICE und einem Regionalzug am Mittwochabend momentan gesperrt. Wann die Züge zwischen Hamburg und Bremen wieder nach Plan fahren können, ist noch unklar. Noch müssten die Fahrzeuge geborgen werden.
Warum streiken die Eisenbahner?
Eigentlich sollten die Tarifverhandlungen weitergehen. Die Deutsche Bahn hat den Termin aber abgesagt: Entweder man streikt oder man verhandelt, sagte Bahn-Personalvorstand Seiler nach der Streikankündigug der GDL. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von monatlich mindestens 555 Euro sowie eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro. Strittig ist vor allem die Forderung nach eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich für Beschäftigte im Schichtdienst.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 16. November 2023, 12 Uhr