Hunderte demonstrieren Solidarität für jüdische Gemeinde Oldenburg
Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge hatte es einen Aufruf zu einer Solidaritätskundgebung gegeben. Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde äußerte sich überwältigt.
Claire Schaub-Moore dankte am Sonntagnachmittag den mehr als 500 Teilnehmern in der Oldenburger Innenstadt. Diese "überwältigende Solidarität" verleihe der jüdischen Gemeinde Stärke. "Diese Stärke ist viel größer als das, was vor unserer Synagoge passiert ist."
Die in Oldenburg lebende niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) rief zum solidarischen Schutz der Jüdinnen und Juden auf — in Oldenburg, Niedersachsen und der ganzen Welt. "Wir erinnern an unser Versprechen, mit dem die Bundesrepublik gegründet wurde: Nie wieder! Der Schutz jüdischen Lebens ist unser aller Verpflichtung."
Wir müssen laut sein: für unsere vielfältige, freiheitliche Demokratie, gegen Hass und Hetze.
Niedersachsens Landtagspräsidentin Hanna Naber
Staatsschutz ermittelt
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) verurteilte die Tat scharf. Zwar habe es bereits in Oldenburg antisemitische Vorfälle gegeben, aber nicht in dieser Qualität. Der evangelische Bischof Thomas Adomeit nannte es "unerträglich, dass die jüdischen Geschwister in unserer Stadt sich um ihr Leben ängstigen müssen." Er rufe alle Menschen auf, dafür Sorge zu tragen, dass jüdisches Gemeindeleben und Gottesdienste unbeschwert stattfinden und jüdische Familien sicher leben könnten.
Ein bislang Unbekannter hatte nach Angaben der Polizei am Freitagmittag einen Brandsatz auf die Tür der Synagoge geworfen. Das Feuer konnte von zwei Hausmeistern eines benachbarten Kulturzentrums schnell gelöscht werden, sodass lediglich die Tür leicht beschädigt wurde. Menschen wurden nicht verletzt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Quelle: epd.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 7. April 2024, 16 Uhr