Bremer Bildungsforscher fordern Mitsprache bei Schule für Geflüchtete

• Uni-Angehörige wollen bei Plänen für Geflüchteten-Schule mitsprechen.
• Sie fordern Senatorin Aulepp auf, einen runden Tisch einzurichten.
• Neue Schule nur für Flüchtlingskinder in Bremen-Walle geplant.

Bildungsforscherinnen und -forscher der Universität Bremen fordern Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) auf, einen runden Tisch zu der nur für Flüchtlingskinder geplanten Schule in Bremen-Walle einzurichten. Bislang seien keine Erziehungswissenschaftler der Uni Bremen in die Pläne einbezogen worden, kritisierte Professorin Yasemin Karakasoglu, die auf Bildung in der Migrationsgesellschaft spezialisiert ist, im Gespräch mit buten un binnen. "Wir sind nicht gefragt worden", betonte sie.

Wir sind im Land Bremen ja dafür da, die neusten Erkenntnisse einzubringen.

Leiterin des Arbeitsbereichs Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Uni Bremen

Bereits vor Beginn des Projekts vor gut einem Jahr hätte das Kollegium der Senatorin einen Austausch angeboten, zustande gekommen sei dieser allerdings nicht, so Karakasoglu. "Wir waren bereit, uns mit unserer Expertise zur Verfügung zu stellen. Wir sind im Land Bremen ja dafür da, die neusten Erkenntnisse einzubringen." Sie fordert Senatorin Aulepp nun erneut auf, die Uni Bremen in die Planungen einzubeziehen. Deren Mitarbeiter seien Experten "für diese Art von Beschulung und Fragen von Migration und Bildung" und diejenigen, "die zu diesem Thema forschen und Lehrsamtsstudierende ausbilden". Ebenfalls an dem runden Tisch beteiligen sollte sich nach Vorstellung der Expertin das Landesinstitut für Schule (LiS).

Voraussichtlich ab Januar nächsten Jahres sollen in der ehemaligen Berufsschule an der Ellmers Straße in Bremen Walle ausschließlich zugewanderte Kinder und Jugendliche zusammen Deutsch lernen. Eigentlich sollten die rund 400 Kinder in normalen Schulen mit einheimischen Mitschülern lernen, doch die Schulplätze reichen nicht aus. Die neue Schule soll jetzt als Not- und Übergangslösung dienen.