Mutmaßliche Bremer Millionen-Diebin ist seit Wochen auf freiem Fuß
Nachdem sie sich im März gestellt hatte, war Yasemin G. insgesamt nur zwei Wochen in Untersuchungshaft. Ihre mutmaßliche Komplizin ist mittlerweile rechtskräftig verurteilt.
Die mutmaßliche Millionendiebin Yasemin G. aus Bremen ist auf freiem Fuß. Das haben sowohl ihr Anwalt als auch die Staatsanwaltschaft Bremen auf Nachfrage von buten un binnen bestätigt. Die 31-Jährige hatte sich im März den Strafverfolgungsbehörden gestellt. Im Anschluss war sie für rund zwei Wochen in Untersuchungshaft. "Die Beschuldigte G. hat sich hier zwischenzeitlich zur Sache eingelassen, allerdings dauern die weiteren Ermittlungen noch an", heißt es auf Nachfrage seitens der Bremer Staatsanwaltschaft.
Die Ermittler werfen Yasemin G. vor, am 21. Mai 2021 rund 8,2 Millionen Euro aus dem Gebäude einer Bremer Geldtransportfirma geschmuggelt zu haben. Anschließend soll sie sich in die Türkei abgesetzt haben. Bei ihrer Flucht hat ihr laut ARD-Recherchen ein kriminelles Netzwerk geholfen, dem unter anderem Teile des Miri-Clans angehören sollen.
Wann der Prozess beginnt, ist offen
Yasemin G.s Verteidiger widerspricht dieser Darstellung: "Nach meinem Kenntnisstand hatte sie bei der Flucht natürlich Hilfe. Diese kam allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht aus dem Miri-Clan", sagte er.
Die Rückkehr nach Deutschland war mit der Staatsanwaltschaft abgesprochen. Bereits im Spätsommer 2023 hatte Yasemin G. Kontakt zu ihren Verteidigern aufgenommen, um die Rückreise vorzubereiten. Die mutmaßliche Millionendiebin hat im Anschluss mit den Ermittlungsbehörden kooperiert – über den Umfang der Zusammenarbeit machen Staatsanwaltschaft und Verteidigung keine Angaben. Seit April ist Yasemin G. wieder auf freiem Fuß. Wann ihr Prozess beginnt, steht noch nicht fest.
Komplizin nun rechtskräftg verurteilt
Unterdessen hat das Bremer Landgericht am Mittwoch eine 24-Jährige wegen Beihilfe zum Diebstahl zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die Bremerin Yasemin G. als Komplizin bei dem Millionendiebstahl unterstützt habe.
Die Verurteilte hatte gegen ein vorangegangenes Urteil, das eine Haftstrafe von drei Jahren vorsah, erfolgreich Revision eingelegt. Nun hat das Bremer Landgericht das Strafmaß um zwei Monate reduziert.
Zur Frage, wo die gestohlenen 8.196.925 Euro geblieben sind, machte auf Nachfrage keiner der Verfahrensbeteiligten Angaben.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. März 2024, 19:30 Uhr