Weihnachtsmarkt in Bremen bleibt nach Todesfahrt in Magdeburg geöffnet
Am Freitagabend raste ein Mann mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. In Bremen werde die Polizei laut Innenressort ihre Präsenz erhöhen.
Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich die Polizeien der Länder am Samstagvormittag zu dem Vorfall ausgetauscht, teilt das Innenressort Bremen mit. Demnach führe die schreckliche Tat in Magdeburg nicht zu einer neuen Lagebewertung und die Gefährdungslage sei unverändert. Die Polizeien werden vorsorglich ihre Präsenz und die Ansprechbarkeit erhöhen.
In Bremen geht der Weihnachtsmarkt weiter. Die Polizei Bremen und die Ortspolizeibehörde Bremerhaven werden ihre Maßnahmen auf den Weihnachtsmärkten noch mal deutlich verstärken, teilt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) gegenüber buten un binnen mit. Das Sicherheitskonzept aus Polizei, Videoüberwachung und den erstmals eingesetzten Fahrzeug-Sperren auf den Straßenbahnschienen biete aber erheblichen Schutz.
Große Bestürzung aus Bremen
Der Senator für Inneres und Sport, die Wirtschaftssenatorin und die Polizei Bremen und Bremerhaven stehen auch weiterhin im Austausch und werden gemeinsam die Lage bewerten.
Sowohl Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) als auch Bremens Innensenator Mäurer reagierten mit großer Bestürzung auf den Vorfall in Magdeburg. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte nannte das Geschehen "furchtbar". Er sei mit seinen Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen.
Mein tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Todesopfer, den zahlreichen Schwerstverletzen und allen anderen Betroffenen sowie deren Angehörigen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in Magdeburg. Mögen die Verletzten schnell wieder gesund werden und hoffentlich nicht noch mehr Menschen sterben.
Ulrich Mäurer, Bremens Innnensenator (SPD)
Nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. "Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Am Freitagabend war ein Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast.
Gedenkveranstaltung um 16 Uhr auf Bremer Marktplatz
Bundeskanzler Olaf Scholz wird im Laufe des Tages nach Magdeburg reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte, dass die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest jäh unterbrochen worden sei.
Am Abend wird es in Magdeburg einen Trauergottesdienst für die Opfer des Anschlags geben. In Bremen gibt es am Samstagnachmittag ab 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Marktplatz, an der Bovenschulte, Mäurer, Kristina Vogt, die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation (Linke) und die Dompastorin Ingrid Witte teilnehmen werden.
Polizei geht von Einzeltäter aus
In Magdeburg geht die Polizei am Morgen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt weiter von einem Einzeltäter aus. Hinweise auf ein zweites, möglicherweise mit der Tat im Zusammenhang stehendes Auto hätten sich nicht bestätigt, erklärte die Polizei am Samstag.
Der mutmaßliche Täter ist nach Behördenangaben ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien. Laut Polizei fuhr der Täter "mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt". Haseloff zufolge handelte es sich bei dem Tatfahrzeug um einen Leihwagen mit Münchner Kennzeichen. Zum Motiv äußerten sich die Ermittler offiziell noch nicht.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 21. Dezember 2024, 10 Uhr