Nach Krisentreffen: Aus Bremer Impfzentrum soll Kinderpraxis werden
- Gesundheitsressort plant neue Arztpraxis für Kinder und Jugendliche .
- Standort im Gebäude vom bisherigen Kinder-Impfzentrum.
- Viele Kinder leiden zurzeit unter schweren Atemwegserkrankungen.
Das bisherige Kinderimpfzentrum in der Bremer Innenstadt könnte zu einer zusätzlichen Kinder- und Jugendarztpraxis umfunktioniert werden. So soll die zurzeit angespannte Situation in den Bremer Kinderarztpraxen zumindest etwas entzerrt werden. Das ist ein Ergebnis des Krisentreffens von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) mit Fachleuten zur medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen.
Wann die Kinder- und Jugendarztpraxis öffnet, steht noch nicht fest, sagte Senatorin Bernhard zu buten un binnen. Zunächst müsse noch die Finanzierung geklärt werden. Sobald dann auch die Kassenärztliche Vereinigung grünes Licht gegeben hätte, könne es schnell gehen, sagte die Linken-Politikerin. Das Bremer Kinderimpfzentrum am Brill schließt Ende dieser Woche.
Zusätzlich benötigtes Personal fehlt
Bei dem Krisentreffen in der Gesundheitsbehörde ging es auch um die Frage, ob angesichts der dramatischen Lage in den Kinderklinken vielleicht Personal von Erwachsenen-Stationen abgezogen werden könne. Dazu sagte Bernhard, dass die Lage momentan überall schwierig sei – allerdings solle geprüft werden, ob trotzdem zusätzliches Personal bereitgestellt werden könnte.
Wir haben die Kliniken beauftragt nochmal zu gucken, wen sie schnellstens umsteuern können, weil wir auf keinen Fall riskieren können, dass die Versorgung einbricht.
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke)
Auffällig viele Kinder stecken sich derzeit mit Atemwegserkrankungen an – darunter auch mit dem RS-Virus, das schweren Husten und Atemprobleme verursachen kann. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte in Bremen hatte sich wegen drohender Überlastung in den Praxen an die Behörde gewandt. Auch die Krankenhäuser in Bremen behandeln aktuell viele kranke Kinder. Zugleich melden Kliniken und Praxen, dass ihnen Personal fehlt: Viele Beschäftigte fallen wegen Grippe oder Corona aus.
Die angespannte Lage der Kinder- und Jugendmedizin ist am Mittwoch auch Thema einer Aktuellen Stunde der Bremischen Bürgerschaft. Einen weiteren Krisengipfel soll es laut Bernhard dann nach Weihnachten geben.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 6. Dezember 2022, 19:30 Uhr