"Sehr zufrieden": Bremer Gesundheitssenatorin lobt Krankenhausreform
In Zukunft sollen Krankenhäuser mehr Geld dafür bekommen, dass sie Betten und medizinische Geräte vorhalten. Laut Bremens Gesundheitssenatorin eine gute Entscheidung.
Bremen und Niedersachsen haben die Einigung auf Eckpunkte für eine Krankenhausreform begrüßt. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) ist mit dem Kompromiss nach eigenen Angaben "sehr zufrieden", ihr Amtskollege Andreas Philippi (SPD) aus Niedersachsen spricht von einem "guten Signal für die Handlungsfähigkeit der Politik".
Abschaffung der Fallpauschalen "überfällig"
Bernhard und Philippi begrüßen vor allem die Abkehr von der ausschließlichen Krankenhaus-Finanzierung über sogenannte Fallpauschalen. Demnach soll es künftig Geld nicht mehr ausschließlich für erbrachte Leistungen geben, sondern zusätzlich auch für das Vorhalten von Betten und medizinischen Geräten.
"Das verringert den finanziellen Druck und den Wettbewerb in den Krankenhäusern", sagte Bernhard kurz nach der Einigung. Allerdings hätte sie es bevorzugt, wenn die Fallpauschalen einen noch kleineren Teil der Finanzierung abdecken würden als nun im Kompromiss festgelegt, fügte die Senatorin im Interview mit Bremen Eins hinzu.
Es ist ein Einstieg in die Abschaffung des Fallpauschalen-Systems. Das war auch lange überfällig.
Claudia Bernhard (Linke), Gesundheitssenatorin
Gesundheitsbehörde: Existenzsicherung für kleinere Krankenhäuser
Niedersachsens Gesundheitsminister Philippi sagte, die "ruinöse Über-Ökonomisierung" werde gestoppt. Nach Ansicht der Bremer Gesundheitsbehörde werden dadurch vor allem kleinere Kliniken, die bislang häufig in den roten Zahlen waren, in ihrer Existenz gesichert.
Positiv findet Bernhard zudem, dass sich die Krankenhäuser künftig stärker als bisher auf bestimmte Behandlungen spezialisieren sollen. Die Details zur Einigung zwischen Bund und Ländern sollen nun weiter ausgearbeitet werden. Ziel ist, dass die Krankenhausreform bereits zum kommenden Jahr in Kraft treten kann.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. Juli 2023, 6 Uhr