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So können Sie diesen Kometen auch am Bremer Nachthimmel sehen

Der Komet Tsuchinshan-Atlas am Nachthimmel.

In Norddeutschland ist ein Komet am Nachthimmel sichtbar

Bild: dpa | TARAS PANCHUK

Er trägt den Namen 'Tsunchinshan-Atlas' und kann bei wolkenloser Nacht mit bloßem Auge erspäht werden. Der Leiter des Bremer Planetariums verrät, wo man ihn suchen muss.

Diese Woche ist es möglich den Kometen Tsunchinshan-Atlas mit dem bloßen Auge am Himmel zu bestaunen. Er sei wahrscheinlich das erste Mal überhaupt in Sonnennähe und es wäre möglich, dass er auch nie wieder komme, erzählt Andreas Vogel, Leiter des Planetariums Bremen. Wer ihn noch sehen möchte sollte sich also beeilen.

Wo kann man den Kometen am besten bestaunen?

Damit Interessierte den Kometen überhaupt sehen können, muss das Wetter mitspielen. Die beste Voraussetzung ist nämlich klarer Himmel. Am besten eignet sich ein Platz, von dem aus Beobachter den Sonnenuntergang gut sehen können. Dann wäre auch die Chance hoch, einen Blick auf den Kometen zu erhaschen. Gut geeignet wären beispielsweise die Wümmewiesen. "In der Stadt wird man kaum einen Ort finden, wo man freie Horizontsicht hat, es sei denn man wohnt im achten oder neunten Stock eines Hauses, da kann man natürlich Glück haben", sagt Vogel.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Schauen?

Wer den Kometen noch deutlich sehen möchte, sollte das so schnell wie möglich tun. Der Komet entferne sich nämlich immer weiter von der Sonne. Dadurch werde der Komet auch lichtschwächer. Laut Andreas Vogel eigne sich die Zeit direkt nach Sonnenuntergang am besten: "Zwischen 19.30 Uhr und 20.00 Uhr ist eine gute Zeit. Dann ist es immer noch ein bisschen hell, aber der Komet steht sehr tief am Himmel."

Wo genau am Himmel befindet sich der Komet?

Zum einen könne man sich an dem Planet Venus orientieren, der wird auch Abendstern genannt. Der stehe kurz nach Sonnenuntergang ganz tief am Himmel. Außerdem wäre der helle Stern Arktur ganz gut zu sehen. Als Hilfsmittel dient der großen Wagen: "Wenn man dem Schwung der Deichsel folgt, dann zeigt der Schwung genau auf Arktur", erzählt Andreas Vogel. Auf der Verbindungslinie zwischen Venus und Arktur, da befinde sich mittig der Komet.

Was ist ein Komet genau?

Kometen bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, Eis, Staub und gefrorenen Gasen.
Sie sollen zu den ältesten Körpern im Sonnensystem gehören und vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren entstanden sein. Laut Vogel halten sich Kometen normalerweise fernab der Sonne auf: "Zu nah an der Sonne würden sie sich auflösen und verdampfen. Ab und zu kriegt ein Komet aber einen kleinen Schups". Zum Beispiel durch Sterne, die vorüber ziehen oder durch andere Kometen. Dabei könne der Komet dann ins innere Sonnensystem gelangen und sich erwärmen. Das Gas, welches in ihm gebunden sei, würde verdampfen und dann von Sonnenwind weggeweht werden. Dadurch entwickle sich dann der Schweif, den wir sehen können. "Der Komet selber ist nur ein paar Kilometer groß, nur ihn allein könnten wir gar nicht sehen. Der Schweif kann aber durchaus Hundert Millionen Kilometer lang werden", erzählt Vogel.  

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Autor/Autorin

  • Autor/in
    Naomi Stieglmaier

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 14. Oktober 2024, 14:50 Uhr