Bremer Politik will mehr Geld für Kinderärzte und Kinderkliniken
- Infektionswelle bringt Praxen und Kliniken ans Limit.
- Politiker halten Aktuelle Stunde in der Bürgerschaft ab.
- Linke kritisiert überholte Bedarfsplanung.
Parteiübergreifend fordern Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft, Kinderkliniken und Kinderärzte finanziell besser auszustatten. Wegen der Infektionswellen herrscht in den Krankenhäusern und Kinderarztpraxen nicht nur in Bremen und Bremerhaven eine angespannte Lage. Der Landtag hat darüber bei einer Aktuellen Stunde diskutiert.
Kinder-Impfzentrum soll Behandlungszentrum werden
Die Lage in den Kinderarztpraxen sei dramatisch, so der CDU-Parlamentarier Rainer Bensch. Er äußerte die Sorge, dass Kinder sterben könnten, wenn sich die Versorgungslage nicht verbessert. Er begrüßt deshalb, dass Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) plant, das Kinder-Impfzentrum in Bremen künftig als Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche zu nutzen, um Praxen und Kliniken zu entlasten. Das war am Dienstag bekannt geworden.
Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Ilona Osterkamp-Weber wies darauf hin, dass der Versorgungsengpass auch durch Personalmangel entstanden sei, der nicht kurzfristig behoben werden könne. Linken-Fraktionschef Nelson Janßen kritisierte, dass es in Bremen und Bremerhaven zu wenig Kinderärzte gibt. Die Bedarfsplanung sei überholt und müsse angepasst werden. Die Kinderkliniken sollten zudem ihre tatsächlichen Kosten abrechnen können.
Mehr Kinderarztsitze im Land Bremen
Auch die Sozialdemokratin Ute Reimers-Bruns forderte, die Pädiatrie aus dem Fallpauschalensystem der Gesundheitsversorgung herauszunehmen. Bremens Gesundheitssenatorin Bernhard begrüßte zwar die angekündigten Änderungen des Bundes bei der Klinikfinanzierung. Sie bezweifelte zugleich, ob diese schnell genug kämen und weitreichend genug seien. Zugleich will sie mehr Kinderarztsitze im Land Bremen. Diese könnten aber nur die Kassen und Ärzteverbände genehmigen, nicht die Politik.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 7. Dezember 2022, 12 Uhr