Rückbau von Atomkraftwerk Unterweser: Verschwindet Material ungeprüft?
Eine Atomkraftgegner-Gruppe weist in einem offenen Brief auf Vorwürfe im Umgang mit radioaktiven Reststoffen hin. Unter anderem soll Material falsch gekennzeichnet worden sein.
Das niedersächsische Umweltministerium prüft mögliche Verstöße im Umgang mit radioaktiven Reststoffen beim Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser. Das teilte das Ministerium mit. Eine regionale Atomkraftgegner-Gruppe hatte in einem offenen Brief an das Ministerium auf entsprechende Vorwürfe hingewiesen.
Die Atomkraftgegner-Gruppe hat ihrem Brief zwei anonyme Schreiben angefügt, in denen detaillierte Vorwürfe erhoben werden – unter anderem, dass Material aus dem Kernkraftwerk beim Abbau falsch gekennzeichnet werde. Selbst Prüfer des TÜVs würden in die Irre geführt. Von vielen Containern auf dem Kernkraftgelände wisse niemand, was genau sie beinhalten. Zudem sei es keine Seltenheit, dass Material aus dem Kernkraftwerk verschwinde.
Es ist nicht das erste Mal, dass es anonyme Vorwürfe gegen Verstöße beim Rückbau gibt. Bereits im April wurden diese Vorwürfe laut dem Ministerium demnach umfangreich geprüft. Die Vorwürfe hätten sich bisher nicht erhärtet. Die Staatsanwaltschaft sei damals informiert und um Prüfung gebeten worden. Es habe auch eine unangekündigte aufsichtsrechtliche Kontrolle gegeben. Man nehme den Vorgang aber weiterhin sehr ernst und gehe den Vorwürfen intensiv nach.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 17. August 2023, 16 Uhr