Geldnot des Bremer Jobcenters trifft besonders Frauen

Eine Frau informiert sich auf der Seite der arbeitsagentur über offene Stellen.

Geldnot des Bremer Jobcenters trifft besonders Frauen

Bild: dpa | Jens Kalaene

Frauen sind besonders von der Finanzierungslücke beim Bremer Jobcenter betroffen. Darauf hat die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm hingewiesen.

"Es erreichen uns täglich Hilferufe von Trägern aus verschiedenen Stadtteilen, die ihre Maßnahmen nicht weiterführen können", erklärte Wilhelm am Donnerstag. Dabei gehe es insbesondere um Projekte für Alleinerziehende und Frauen mit Flucht- und Migrationsbiografie.

In der vergangenen Woche hatte das Jobcenter Bremen mitgeteilt, dass es die für dieses Jahr zur Verfügung stehenden Mittel zur Eingliederung und Förderung von Arbeitssuchenden bereits aufgebraucht habe. Neue Weiterbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen könnten im Jahr 2024 nicht mehr finanziert werden.

Mehr als Zugang zum Arbeitsmarkt

Laut Jobcenter sollen nun 354 sogenannte Arbeitsgelegenheiten wegfallen. In vielen davon sind Frauen beschäftigt. Damit entfalle mehr als die Chance auf einen Zugang zum Arbeitsmarkt, hieß es von der Landesfrauenbeauftragten.

Sie verlieren auch ihre zentrale Anlaufstelle für soziale Teilhabe: einen Ort, an dem sie mit anderen Menschen in Kontakt kommen, an dem sie berufliche Anerkennung, Struktur, Sinn und gesellschaftliches Miteinander erfahren.

Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte

Für viele Frauen seien die Maßnahmen zudem ein wichtiger Faktor für ihre Integration. Wilhelm appellierte an die Verantwortlichen, die gestrichenen Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen doch noch durchzuführen. "Die Betroffenen, deren Maßnahmen wegfallen, aber auch die Menschen in den benachteiligten Stadtteilen, die von den Angeboten erheblich profitieren, dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden."

Wegen Jobcenter-Pleite: Demo und Kundgebung auf dem Bremer Marktplatz

Bild: Radio Bremen

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Quellen: buten un binnen und epd.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 4. Juli 2024, 17 Uhr