Eisenbahnbrücke über die Hunte bei Elsfleth nach Kollision wieder frei

Bauarbeiter arbeiten an der Huntebrücke bei Elsfleth.

Eisenbahnbrücke über die Hunte bei Elsfleth wieder frei

Bild: dpa | Lars Penning

Die Bahn hat die Strecke über die Brücke wieder freigegeben. Die Ersatzbrücke ist einen Monat nach dem Schiffsunfall jetzt wieder befahrbar.

Die Bahn hat am Morgen den Verkehr zwischen Elsfleth und Berne wieder freigegeben. Einen Monat nachdem ein Tankschiff die Ersatzbrücke über die Hunte zerstört hatte, ist die neue Ersatzbrücke jetzt fertig. Am Ende ging es schneller als gedacht, sagte eine Bahnsprecherin. Die ersten Personen und Güterzüge können wieder rollen. Das ist auch für den Hafenumschlag in Nordenham und Brake wichtig.

Brücke soll bis 2030 neu gebaut werden

Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sagte, jetzt gehe es darum, den Neubau der Brücke zu beschleunigen, damit auch der Oldenburger Hafen so schnell wie möglich für Seeschiffe wieder erreichbar wird. Die Ersatzbrücke lässt sich nämlich nicht öffnen. Ein Neubau soll möglichst noch vor 2030 kommen.

Derzeit wird laut Bahn die Ausschreibung vorbereitet. Die neue Brücke soll auch einen Rad- und Fußweg bekommen. Und die Durchfahrtshöhe soll zwei Meter höher sein als bei der alten Brücke.

Zweiter Unfall in diesem Jahr

Am 23. Juli prallte ein Binnenschiff gegen die Eisenbahnbrücke. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Der Schiffsführer schätzte die Durchfahrtshöhe falsch ein, gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt.

Die Sperrung hatte große wirtschaftliche Folgen für die Region. Die Betreiber der Häfen Brake und Nordenham gehen von einem Millionenschaden aus und sehen Arbeitsplätze in Gefahr, weil Güter nicht mehr auf der Bahnstrecke transportiert werden können. Bahnreisende müssen auf alternative Verkehrsmittel umsteigen.

Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Binnenschiff gegen die Brücke prallte und diese beschädigte. Beim ersten Unfall im Februar wurde das Bauwerk so stark beschädigt, dass die provisorische Brücke errichtet werden musste. Auch damals soll der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt haben. Die nun ebenfalls kaputte Behelfsbrücke war seit Ende April in Betrieb.

Unfälle in Zukunft verhindern?

Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums erstellt derzeit ein Arbeitskreis einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an der Huntebrücke. Unter anderem sollen Pegelstandsbezeichnungen verbessert werden, damit es nicht zu einer weiteren Havarie kommt.

Mehr zu den Folgen des Schiffsunfalls auf der Hunte:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 23. August 2024, 7 Uhr