Mehr Geld für Hafen in Bremerhaven: Wissing sieht Bund in der Pflicht
- Wissing betont in Bremerhaven Bundesverantwortung für Häfen.
- Verkehrsminister vermeidet konkrete Zusage für Ausbau-Finanzierung.
- Bremer Hafenbetreiber kritisiert bisherige Förderung als "Witz".
Die deutschen Seehäfen fordern für den weiteren Ausbau der Kajen vom Bund Hunderte Millionen Euro. Bei einem Besuch in Bremerhaven machte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) keine konkrete Zusage, zeigte aber Verständnis. Es sei auch wegen der Globalisierung klar, dass es mehr Geld für den Hafenausbau geben müsse, sagte Wissing.
Am Ende stehen Summen, nicht am Anfang. Aber klar ist auch, dass wir die Verantwortung für unsere Häfen von Bundesseite erkennen. Deswegen ist es wichtig, dass Planungsbeschleunigung ernst genommen wird.
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister
BLG-Chef kritisiert bisherige Förderung
Zuvor hatte der Chef des Bremer Hafenbetreibers BLG, Frank Dreeke, die bisherige jährliche Förderung für alle deutschen Häfen von 38 Millionen Euro kritisiert. Die Summe sei – so wörtlich – "ein Witz". Vielmehr sei das Zehnfache erforderlich, heißt es aus der Branche. Das wünscht sich auch Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD).
Ich würde mir viel mehr als die Verdoppelung wünschen, ich würde mir tatsächlich eine Null hinten dran wünschen. Aber ich weiß, das sind sehr ambitionierte Ziele.
Claudia Schilling, Bremer Häfensenatorin
Denn Bremen muss dringend unter anderem die kilometerlange und in die Jahre gekommene Container-Stromkaje in Bremerhaven sanieren und teilweise komplett neu bauen. Die Industrie- und Handelskammern im Norden hatten unter anderem den weiteren Fahrrinnenausbau für die Häfen wie Bremerhaven und Hamburg gefordert. Bundesverkehrsminister Wissing nimmt nach seinem Besuch in Bremerhaven am Nachmittag auch an der Schaffermahlzeit in Bremen teil.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 10. Februar 2023, 15 Uhr