Polizei meldet 708 unerlaubte Einreisen an Grenze in Niedersachsen
462 Menschen an niedersächsisch-niederländischer Grenze zurückgewiesen
Seit September gibt es stationäre Kontrollen an allen deutschen Grenzen – auch zwischen Niedersachsen und den Niederlanden. Die Bundespolizei zieht eine Zwischenbilanz.
Rund viereinhalb Monate nach dem Start der Kontrollen hat die Bundespolizei in Niedersachsen bis zum 2. Februar insgesamt 462 Menschen zurückgewiesen. Das teilte die Bundespolizei in Hannover mit.
Von einer unerlaubten Einreise spricht die Polizei, wenn ein Ausländer ohne gültigen Aufenthaltstitel die Grenze überqueren will. Zurückweisungen sind nach Auffassung der Bundesregierung nur erlaubt, wenn jemand kein Asylbegehren äußert oder wenn für ihn eine zeitweilige Wiedereinreisesperre gilt. Das ist etwa der Fall, wenn jemand zuvor abgeschoben wurde, oder bei Menschen, die aus sogenannten sicheren Herkunftsländern kommen, wenn ihr Asylantrag zuvor bereits als "offensichtlich unbegründet" abgelehnt wurde.
212 Haftbefehle bei Grenzkontrollen vollstreckt
Bislang wurden im Rahmen der Grenzkontrollen laut der Bundespolizei zudem 22 mutmaßliche Schleuser festgenommen. In 212 Fällen wurde gegen Einreisende ein offener Haftbefehl vollstreckt. Bei 36 Menschen lag eine Wiedereinreisesperre vor.
Die stationären Kontrollen der Bundespolizei gibt es auf Anordnung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an allen deutschen Landesgrenzen. An der deutsch-niederländischen Grenze in Niedersachsen wurden feste Kontrollstellen auf der Autobahn 30 bei Bad Bentheim, der A280 bei Bunde und der Bundesstraße 402 bei Schöninghsdorf (Höhe Meppen) eingerichtet. Außerdem kontrollieren Beamte Einreisende stichprobenartig.
Innenministerin ordnete die Grenzkontrollen an
Im Dezember hatten auch die Niederlande an ihrer Seite der Grenze mit Kontrollen begonnen. Im Schengen-Raum sind Grenzkontrollen normalerweise nicht vorgesehen. Bundesinnenministerin Faeser begründete die Anordnung stationärer Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen gegenüber der EU-Kommission mit irregulärer Migration sowie dem Schutz vor islamistischen Terroristen und grenzüberschreitender Kriminalität.
Kontroverse Debatte über Migrationspolitik in der Bürgerschaft
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 18. Februar 2025, 8 Uhr