Bremer Unterkünfte für Geflüchtete zu 90 Prozent ausgelastet

Bremer Unterkünfte für Geflüchtete zu 90 Prozent ausgelastet

Bild: dpa | Sina Schuldt

Das Land sieht sich trotz steigender Flüchtlingszahlen gut gerüstet, alle Menschen unterzubringen. Die Sozialbehörde spricht aber von einer "insgesamt angespannten Lage".

Im August kamen gut 900 Geflüchtete nach Bremen und Bremerhaven. Das sind mehr als in den Vormonaten – aber insgesamt liegen die Zahlen noch unter denen aus dem Vorjahr. Jahresübersichten der Sozialbehörde zeigen, dass die meisten Menschen im Spätsommer und Herbst nach Bremen kommen. Ab November nehmen die Zahlen üblicherweise wieder ab.

Momentan seien aber noch keine Turnhallen oder Zelte mit Geflüchteten belegt, sagt der Sprecher der Sozialbehörde, Bernd Schneider. Im Moment seien Bremens Einrichtungen etwa zu 90 Prozent ausgelastet.

Über den Daumen gerechnet, sind unsere Einrichtungen im Moment zu 90 Prozent ausgelastet. Aber wir haben noch Notreserven, die wir aktivieren können. Da ist zum einen die Einrichtung im Hulsberg-Quartier mit 400 Plätzen. Und auch das letzte Zelt in der Überseestadt mit ungefähr 400 Plätzen haben wir noch nicht abgebaut.

Bernd Schneider, Sprecher des Sozialressorts

Insgesamt stehe Bremen vor erheblichen Herausforderungen, was die Aufnahme von Geflüchteten angehe, sagt Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD). Dafür müsse der Bund das Land dringend finanziell stärker unterstützen.

Wöchentlich 1.600 Geflüchtete in Niedersachsen

Niedersachsen stößt nach eigenen Angaben bei der Unterbringung von Geflüchteten inzwischen an seine Grenzen. Der derzeitige Zulauf sorge dafür, dass die Aufnahmekapazitäten mehr als erschöpft seien, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Nach ihren Angaben kommen zurzeit wöchentlich bis zu 1.600 Flüchtende in Niedersachsen an. Behrens forderte eine Begrenzung der Zuwanderung.