Infografik

5 Jahre E-Scooter in Bremen: Diese Bilanz ziehen Stadt und Betreiber

Eine junge Frau fährt mit einem türkisen Roller an parkenden Autos vorbei.
Bild: dpa | Hauke-Christian Dittrich

2.500 Roller sind inzwischen auf Bremens Straßen unterwegs. Lime und Bolt sind zufrieden mit ihrem Geschäft in Bremen – doch einige Probleme sind hartnäckig.

Insgesamt schauen die Betreiber positiv auf die letzten Jahre zurück. Eine Sprecherin von Lime schätzt, dass es in den letzten anderthalb Jahren etwa zwei Millionen Fahrten mit Rollern von ihrem Unternehmen in Bremen gab.

Auch Konkurrent Bolt gibt an, dass immer mehr Fahrten in Bremen gebucht werden – und, dass es in Bremen weniger Komplikationen gibt als in anderen Städten. Das liege vor allem an den Fusspatrouillen, die die Stadt Bremen vorschreibt, vermutet das Unternehmen. Das sind Angestellte, die in der Stadt unterwegs sind und falsch geparkte Roller umstellen.

Falschparker als Problem

Dass die wild abgestellten Roller noch immer ein Problem sind, sehe man auch im Innenressort, sagt Sprecher René Möller.

Was man immer noch im Stadtbild sieht, ist, dass Scooter, wenn die Miete beendet ist, einfach auf dem Radweg stehen, mitten auf dem Fußweg. Das darf nicht sein, und da sind die Ordnungsbehörden auch hinterher.

René Möller, Sprecher des Bremer Innenressorts

Die Betreiber der Roller sagen, sie hätten Maßnahmen ergriffen, damit die Roller nicht im Weg abgestellt werden. Unter anderem gibt es bestimmte Zonen, in denen man die Roller nicht abstellen kann. Dazu gehören zum Beispiel die Schlachte und die Wallanlagen. Außerdem muss nach dem Parken über die App ein Foto machen, um zu zeigen, dass der Roller ordentlich steht.

Wem trotzdem Roller auffallen, die wild in der Gegend rumstehen, kann das melden. Zum Beispiel über die Apps oder Webseiten der Betreiber. Dort finden sich auch telefonische Hotlines, die kontaktiert werden können. Außerdem gibt es mit der Internetseite scooter-melder.de ein Portal, auf dem falsch abgestellte Scooter unabhängig vom Unternehmen gemeldet werden können.

Dass sich alle die Wege teilen, macht es komplizierter. Aber man muss das wohl akzeptieren, die Roller werden wahrscheinlich nicht mehr verschwinden.

Eine Passantin in der Bremer Neustadt

Rote Ampeln häufigster Verstoß

Doch nicht nur, wenn sie stehen, können die Roller für Ärger sorgen: Auch rücksichtslose Fahrer und Fahrerinnen stehen immer wieder in der Diskussion. Besonders häufig erwische man Leute, die über rote Ampeln oder auf dem Gehweg fahren, sagt das Innenressort. Außerdem würden oft Bußgelder verhängt, weil die Roller zu zweit oder sogar zu dritt genutzt werden.

Wer sich bei den genannten Verstößen erwischen lässt, muss mit Bußgeldern zwischen zehn Euro und – beim Überfahren einer roten Ampel – 60 Euro rechnen. Wenn dabei jemand in Gefahr gebracht wird oder es sogar zu einem Unfall kommt, kann es noch teurer werden.

Weniger Bußgelder

Insgesamt werden inzwischen aber deutlich weniger Bußgelder verhängt als noch vor einigen Jahren. Das zeigen Zahlen des Innenressorts. Waren es im Jahr 2022 noch fast 700 Fälle, halbierte sich die Zahl im darauffolgenden Jahr. Und auch im aktuellen Jahr scheint sie weiter zu sinken.

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Anders ist das bei den Unfällen: Laut der Bremer Polizei gab es im vergangenen Jahr 115 Unfälle, in die E-Scooter verwickelt waren. Das sind ungefähr so viele wie in den anderen Jahren seit Corona.

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Ungewisse Zukunft

In letzter Zeit haben die Betreiber ihr Angebot vor allem in Bremen-Nord ausgebaut. Und laut einer Sprecherin kann sich das Unternehmen Lime auch vorstellen, dort in Zukunft noch mehr Roller zur Verfügung zu stellen. Die Nachfrage sei hoch.

Doch ob es dazu kommt, ist nicht sicher: Die Stadt Bremen vergibt die Lizenzen nur auf Zeit. Und diese Zeit läuft im kommenden Jahr ab. Das heißt, dass 2025 vielleicht wieder andere Anbieter den Zuschlag erhalten – zumal Bremen das Vergabeverfahren nun ändert und die Lizenzen unter allen geeigneten Bewerbern verlost.

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Autorinnen

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 28. November 2024, 6:36 Uhr