Bremen will "papierlosen" Menschen zu legalem Aufenthalt verhelfen
Das Land richtet eine Anlaufstelle für Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis oder Duldung ein. Grund: Betroffene geraten oft in prekäre Lagen und werden deshalb eher straffällig.
Die sogenannte Clearingstelle soll am 8. Mai ihre Arbeit aufnehmen. Das haben der Bremer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Behörden für Inneres, Wirtschaft und Soziales schriftlich vereinbart. Betrieben werden soll die Clearingstelle vom DRK. Wo und mit welchem Personalaufwand ist noch unklar.
Als papierlose Menschen gelten Personen, die sich ohne Aufenthaltserlaubnis oder Duldung in Deutschland aufhalten. Davon leben der Kooperationsvereinbarung zufolge etwa 4.000 im Land Bremen. Sie sollen die Möglichkeit für einen legalen Aufenthalt bekommen, vorausgesetzt, sie leben schon mindestens zwei Jahre in Deutschland.
Derzeit wird ein fester Ort gesucht, der der Zielgruppe sowie den migrantischen Communities bekannt ist, eine gute Erreichbarkeit aufweist und eine vertrauensvolle Atmosphäre bietet um einen niedrigschwelligen Zugang in die Clearingstelle zu gewährleisten.
Maria Schönebaum, DRK Kreisverband Bremen
Papierlose Menschen werden oft ausgebeutet
Der Grund: Papierlose Menschen geraten häufig nicht nur in prekäre Lebensbedingungen, "sondern häufig auch in illegale Beschäftigung, und teilweise auch in Ausbeutungssituationen, Existenznot oder Straffälligkeit", wie es in dem Papier heißt. Es sei daher sowohl für die Betroffenen als auch die Behörden von Interesse, diesen Menschen zu einem legalen Aufenthalt zu verhelfen.
Das Projekt ist vorläufig auf ein Jahr angelegt und wird von der Wirtschaftsbehörde mit gut 150.000 Euro unterstützt. Sollte es als erfolgreich angesehen werden, könnte es auf unbestimmte Zeit verlängert werden.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 24. März, 8 Uhr