Bremerhavener Studierende rollen Kogge-Fund neu auf – in Comic-Form

Cover der ausgestellten Bücher von Studentinnen und Studenten der Hochschule Bremerhaven zum Thema "Bremer Kogge"

Bremerhavener Studierende rollen Kogge-Fund neu auf – in Comic-Form

Bild: Hochschule Bremerhaven | Lisa Niemann/Lina Hagedorn/Julia Flathmann/Mika Rissiek/Lara Martinez Prol/Vanessa Landow

Die Comics, Graphic Novels und Grafiken erzählen zwölf Geschichten rund um die berühmte Bremer Kogge. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum zeigt die Arbeiten nun in einer Ausstellung.

In Bremerhaven ist die Bremer Kogge und ihre mehr als 600 Jahre alte Geschichte ziemlich bekannt. Was kein Wunder ist, schließlich ist das mittelalterliche Handelsschiff, das im Oktober 1962 zufällig im Weser-Schlick entdeckt wurde, hier sogar in einem eigenen Museum ausgestellt.

Die Studentinnen Vanessa Landow und Leslie Hilken präsentieren ihre Kogge-Comis.
Sind stolz auf ihre Arbeiten: Vanessa Landow (links) und Leslie Hilken. Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Studierende der Hochschule Bremerhaven haben das Geschehen rund um den damaligen Sensationsfund nun noch einmal neu aufgerollt. Herausgekommen sind zwölf – mal wahre, mal fiktionale – Geschichten in Form von Comics, Graphic Novels und Grafiken.

Die Arbeiten spielen in verschiedenen Zeiten – vom Mittelalter bis in die Gegenwart – und folgen unterschiedlichen Hauptfiguren, wie etwa einem Gespenst und einem müden Museumswärter.

Geschichten von Maschinisten, Fischen und der Kogge selbst

In der Geschichte von Lynn Uhrlaub steht ein echter Zeitzeuge im Mittelpunkt: Der Maschinist Rudolf Kärber arbeitete auf dem Saugbagger, der das Wrack seinerzeit freilegte. Die Studentin erzählt, wie Kärber nach der Arbeit nach Hause kommt und Frau und Kindern von dem Fund berichtet. "Er hat auch ein Holzstück mitgenommen, das sie im Aquarium zwischengelagert haben, damit es nicht zerfällt", so Uhrlaub.

In der Koggehalle des Deutschen Schifffahrtsmuseums sind die Kogge-Comics ausgestellt.
Noch bis Ende September sind die Plakate in der Kogge-Halle ausgestellt. Bild: DSM | Annica Müllenberg

Leslie Hilken wiederum erzählt von einem kleinen Fisch, der in der Kogge wohnte. Ihre Geschichte benannte sie "Lost and Found". "Einerseits, weil der Fisch sein Zuhause verloren hat, andererseits, weil dabei auch etwas gefunden, etwas gewonnen wurde", erklärt Hilken.

Bei Johanna Geils ist hingegen die Kogge selbst die Heldin. In ihrer Erzählung will das Handelsschiff berühmt werden, versinkt aber zunächst einmal für 600 Jahre in wogenden Wellen, bevor sie dann endlich ganz groß rauskommt.

Innenteil des Comic "Baumann" von Lara Martinez Prol
In "Blaumann" begleitet Lara Martinez Prol den gleichnamigen Baggerarbeiter, der den Sensationsfund zuerst gar nicht als solchen erkennt. Bild: Hochschule Bremerhaven | Lara Martinez Prol

Axel Stiehler, Leiter des Kurses "Grafisches Erzählen", zeigte sich beeindruckt von den Arbeiten – sowohl hinsichtlich der Stilvielfalt als auch der unterschiedlichen Themen und Formate. "Ich musste mich tatsächlich an das eine oder andere auch selbst erst gewöhnen, weil man als Lehrender schon immer ein bisschen was im Kopf hat. Es ist aber schön, wie man im kreativen Leben immer wieder überrascht wird", so Stiehler.

Ausgestellt sind die Arbeiten bis Ende September als Plakate mit jeweils drei Comicseiten, den Covern und den Personen im Deutschen Schifffahrtsmuseum – natürlich in der Kogge-Halle. Wo auch sonst?

Mehr zur Bremer Kogge:

Autorin

  • Catharina Spethmann
    Catharina Spethmann

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende aus Bremerhaven, 9. Juli 2023, 12:40 Uhr

Archivinhalt