Fragen & Antworten
Wieso verschiebt sich die Wetter-Ausstellung im Klimahaus Bremerhaven?
Statt am Donnerstag öffnet die Extremwetter-Ausstellung erst im kommenden Jahr für Besucher. Wir erklären die Gründe – und warum die Einweihung trotzdem wie geplant stattfindet.
Was sind die Gründe für die Verzögerung?
Genau genommen gibt es zwei Gründe: zum einen die Technik, zum anderen den TÜV. Probleme gibt es nämlich bei einer über drei Stockwerke beweglichen Hubplattform, dem zentralen Element der Ausstellung. Rund 40 Besucherinnen und Besucher haben darauf Platz. Auf einer zwölfminütigen Fahrt ploppen um sie herum mithilfe von animierten Videos, Geräuschen, Wasserspritzern und Nebelmaschinen extreme Wetterlagen auf.
Laut der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen (Bean) funktioniert grundsätzlich auch alles – allerdings klappt das Zusammenspiel noch nicht immer. Die Besucher stehen also manchmal noch im Nebel, weil noch nicht komplett abgestimmt ist, wann der Nebel wieder abgesaugt wird. Dafür brauche man noch Zeit, sagte ein Sprecher zu buten un binnen, man wolle ja auch keine Besucherinnen und Besucher enttäuschen.
Und was hat es mit dem TÜV-Problem auf sich?
Das Problem ist simpel: Der TÜV hat die neue Ausstellung noch nicht abgenommen. Und ohne TÜV-Zertifikat ist der Betrieb nicht erlaubt. Die Abnahme war eigentlich für diese Woche vorgesehen, wurde aber kurzfristig abgesagt. Laut Bean habe man zwar noch Hoffnung gehabt, dass es grünes Licht gibt. Doch dann habe man die Notbremse ziehen müssen, weil man noch nicht so weit war wie geplant.
"Die Baustelle ist ein absolutes Unikat, ohne Vorbilder oder Erfahrungswerte", heißt es auf der Klimahaus-Homepage. Etwa 180 Menschen arbeiteten demnach "mit viel Einsatz und kreativen Lösungen" an der Ausstellung mit. Trotzdem habe es technische und dokumentarische Herausforderungen gegeben, "die auch die nötige Einarbeitung unseres Teams verzögert haben".
Was bedeutet die Verzögerung für das Klimahaus?
Vorab muss gesagt werden, dass das Klimahaus eine Betreibergesellschaft hat, die für den Betrieb verantwortlich ist. Das Gebäude selbst gehört der Stadt Bremerhaven. Deswegen ist die über die Bean auch für den Bau verantwortlich.
Die Betreibergesellschaft zeigt sich natürlich alles andere als begeistert von der Verschiebung. Der Bremer Windkraftunternehmer und Klimahaus-Betreiber Klaus Meier sprach von einer "außerplanmäßigen kleinen Katastrophe". Durch die spätere Eröffnung bricht dem Klimahaus das Weihnachtsgeschäft weg. Meier schätzt, dass nun 4.000 bis 5.000 Besucher fehlen.
Für wann ist die Eröffnung im neuen Jahr geplant?
Das ist noch unklar. Laut Klimahaus-Homepage soll die Ausstellung ab Anfang Januar für Besucher öffnen. Der genaue Termin könnte aber noch vor Weihnachten feststehen, teilte die Bean mit.
Die feierliche Einweihung findet hingegen wie geplant am Mittwoch statt. Zumal man ansonsten auch den 380 geladenen Gästen hätte absagen müssen.
Was zeigt die Extremwetter-Ausstellung und wie teuer ist sie?
Die Dauerausstellung soll zeigen, wie Starkregen, Hitzewellen oder Wirbelstürme entstehen und warum ihre Häufigkeit wegen der globalen Erwärmung zugenommen haben. In einem Bereich wird etwa thematisiert, wie Menschen nach Naturkatastrophen in ihrer Region gelernt haben, sich besser auf weitere vorzubereiten.
Die Kosten der Aufstellung belaufen sich auf rund 14,6 Millionen Euro. Damit ist etwa drei Millionen Euro teurer als geplant. Mehr als elf Milionen Euro übernimmt das Land Bremen, die restliche Summe kommt von der Stadt Bremerhaven.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 3. Dezember 2024, 15:10 Uhr