Porträt: Das ist die Bremer Lürssen-Werft
Das Familienunternehmen Lürssen wird inzwischen von der fünften Generation geführt. Angefangen hatte Gründer Friedrich 1875 in Bremen mit dem Bau von Sportruderbooten. Heute baut die Gruppe im Stadtteil Vegesack unter anderem Luxus-Yachten in Millionenhöhe.
Vor über 140 Jahren, am 27. Juni 1875, legte der damals 24-jährige Bootsbauer Friedrich Lürßen den Grundstein für das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bremen. Mit der Übernahme des Konkurrenten Blohm + Voss aus Hamburg im September 2016 wächst das Unternehmen von rund 1.800 auf gut 2.800 Mitarbeiter.
Lürssen ist spezialisiert auf die Konstruktion und Fertigung von Yachten ab 60 Metern Länge, Marineschiffen und Küstenwachbooten. Das zivile und militärische Neubaugeschäft wird flankiert durch Serviceangebote wie Reparaturen.
Führend in Qualität und Leitung, das soll der Ruf meiner Firma sein.
Motto des Firmengründers Friedrich Lürßen
Früher Sportruderboote, heute Luxus-Yachten
Zu Beginn baut Lürssen noch beispielsweise kleine Sportruderboote. Nur wenige Jahre später kommt 1886 das erste Motorboot der Welt aus Bremen. Zum 50. Geburtstag des Unternehmens wird das zehntausendste Schiff fertig gestellt: Eine 14 Meter lange Motor-Yacht. Zur Jahrtausendwende feiert der Familienbetrieb 125. Geburtstag. Inzwischen ist aus der kleinen Bootsbau-Firma an der Weser ein Großunternehmen geworden, das zur einen Hälfte Marineschiffe, zur anderen Hälfte Mega-Yachten baut.
Lürssen baut größte Yacht der Welt
2014 stellt Lürssen einen neuen Rekord auf: Die größte Yacht der Welt wird ausgeliefert: Länge 180 Meter, maximale Geschwindigkeit 30 Knoten, die Bauzeit betrug weniger als drei Jahre. Laut Medienberichten soll der Kaufpreis bei rund 490 Millionen Euro liegen. Wer der Auftraggeber ist, sagt das Unternehmen nicht. Diskretion ist wichtig. Die Mega-Yacht soll einem reichen Scheich gehören.
Im September 2016 kauft Lürssen ein weiteres Unternehmen: Der Hamburger Konkurrent Blohm+Voss wird von Lürssen übernommen. Dadurch entsteht eine Gruppe mit sechs hochspezialisierten Werften. Zu den Standorten gehört neben Bremen-Vegesack Lemwerder, Aumund, Rendsburg, Wilhelmshaven, Berne, Hamburg und Wolgast.
Mehrere Übernahmeversuche gescheitert
Die Übernahme von Blohm+Voss benötigte mehrere Anläufe. Im Jahr 2011 versuchten die Bremer Blohm+Voss zu übernehmen. Damals gehörte das Hamburger Unternehmen noch ThyssenKrupp. Doch ThyssenKrupp verkaufte damals an die britische Beteiligungsgesellschaft Star Capital. Im Oktober 2015 versucht es Lürssen erneut mit einer Übernahme. Doch die Bremer scheitern am Widerstand von Belegschaft und Management der Hamburger und kassieren damals eine eindeutige Absage. Am 28.09.16 dann der erfolgreiche Vollzug: Lürssen übernimmt Blohm+Voss.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 14. September 2019, 6 Uhr