Behinderte lächerlich gemacht: Bremer zeigt Comedian Luke Mockridge an

Bremer zeigt Luke Mockridge wegen verletzender Beleidigung an

Bild: dpa | Rolf Vennenbernd

Komiker Luke Mockridge verhöhnte in einem Podcast Athleten der Paralympischen Spiele. Der Bremer Frank Schurgast sieht darin eine Hassrede und hat Anzeige erstattet.

Der 35-Jährige hatte in dem Podcast "Nizar & Shayan — Die Deutschen" mit Blick auf die Paralympics in Paris unter anderem gesagt: "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken — und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen." Das hatte deutschlandweit für Empörung gesorgt.

Der Bremer Frank Schurgast hat jetzt Strafanzeige gegen Mockridge und die Macher des Podcasts gestellt, "aufgrund der Tatbestände der verhetzenden Beleidigung sowie der Hassrede und deren Verbreitung", heißt es in seiner Pressemitteilung. Schurgast ist Mitglied in der SPD und der zweite Vorsitzende des Behinderten Sportverbandes Bremen.

Entschuldigung laut Schurgast nicht glaubwürdig

Mockridge hatte sich für seine Äußerung öffentlich entschuldigt. Schurgast hält davon aber nicht viel. Der Comedian brauche anscheinend viel Zeit, "um sich eine halbherzige Entschuldigung abzuringen". Das mache sie unglaubwürdig.

Die nun nach Wochen gefolgte Entschuldigung ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht.

Frank Schurgast, Zweiter Vorsitzender des Behinderten Sportverbandes Bremen e. V.

Schurgast kritisiert ebenfalls, dass der Podcast mit der Aussage des 35-Jährigen nach wie vor abrufbar ist. Zudem seien beide Macher an den betreffenden Dialogen aktiv beteiligt. Deswegen habe er sie ebenfalls angezeigt. Die Podcast-Folge wurde am 15. August ausgestrahlt.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 9. September 2024, 12 Uhr