Fragen & Antworten
So können Bremerinnen und Bremer der Tafel helfen
Angesichts steigender Lebensmittelpreise sind viele Menschen in Bremen auf die Tafel angewiesen. Doch die gerät an die Kapazitätsgrenze. Wer helfen möchte kann Spenden – nicht nur Essen.
Angesichts steigender Lebensmittelpreise sind zahlreiche Menschen auf die Tafeln angewiesen. Doch bei vielen Tafeln in Deutschland werden die Lebensmittel knapp. Gilt das auch für Bremen?
Die meisten Tafeln in Deutschland sehen sich angesichts von immer mehr Bedürftigen dazu gezwungen, die Menge der ausgegebenen Lebensmittel stärker zu rationieren. "Ein Drittel versucht, sich mit temporären Aufnahmestopps oder Wartelisten zu helfen, die sie nach Möglichkeit abarbeiten. 60 Prozent der Tafeln müssen die Menge der ausgegebenen Lebensmittel reduzieren", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Wir merken einen extremen Zustrom an Kunden und gleichzeitig weniger Lebensmittelspenden.
Anna-Sophia Majewska, Leiterin der Bremer Tafel Huchting
Anna-Sophia Majewska, Leiterin der Bremer Tafel in Huchting, spürt den Trend ebenfalls. Auch in Bremen fehlen Lebensmittel. Die Diskrepanz – weniger Spenden und mehr Kunden – sei vor allem seit dem Krieg in der Ukraine deutlich spürbar. Bis kommenden Januar werden keine neuen Kunden aufgenommen. "Man versucht zu helfen – aber wir können auch nicht alles übernehmen", sagt sie.
Wie können Bremerinnen und Bremer der Tafel helfen?
Für Majewska ist die Tafel aus zwei Gründen notwendig: zum einen, weil so viele Bremer akut von Armut betroffen seien, und zum anderen, weil Lebensmittel gerettet würden. Dabei sei man allerdings selbst auf Hilfe angewiesen – nicht nur aus der Politik.
Auch Bremerinnen und Bremer können unterstützen. "Lebensmittelspenden sind ein Weg. Wir haben in Bremen sechs Ausgabestellen, die findet man ganz einfach auf unserer Internetseite", sagt Majewska. Dort könne man immer mit Spenden vorbeikommen. "Auch finanzielle Spenden helfen immer enorm."
Die Tafel ist eine Institution, die nicht den Wunsch hat zu existieren. Es ist aktuell einfach eine Notwendigkeit.
Anna-Sophia Majewska, Leiterin der Bremer Tafel Huchting
Und auch ehrenamtliche Hilfe ist durchaus gewünscht. "Wenn man einen halben oder einen ganzen Tag in der Woche entbehren kann, kann man auch Zeit spenden", sagt Majewska.
Können auch junge Menschen helfen, die weder viel Geld noch Zeit am Vormittag haben?
Für junge Menschen wurde extra ein Projekt in Leben gerufen: die junge Tafel Bremen. Die unterstützt die Arbeit der Tafel, allerdings nicht durch die klassische Lebensmittelausgabe. "Zum Beispiel gehen wir in Supermärkte und sammeln Lebensmittel, sprechen die Leute drauf an", sagt Majewska.
In Huchting soll zudem ein Lieferdienst an den Start gehen, für den noch Fahrerinnen und Fahrer gesucht werden. "Die Projekte finden dann eher am Wochenende oder am Abend statt, damit das auch für junge Menschen kompatibel ist", so die ehrenamtliche Helferin.
Dieses Thema im Programm: Bremen Next, Next am Nachmittag, 13. Dezember 2024, 16:17 Uhr