"Cash Catch": Instagrammer versteckt in Bremen Geld
Inzwischen gibt es sie in fast jeder Stadt: Instagram-Accounts, die Geld verstecken und ihre Follower auf Schnitzeljagd schicken. Auch in Bremen ist der Trend angekommen.
Catch Cash oder Cash Catch, übersetzt "Geld schnappen", ist ein Social-Media-Trend, der aus den Niederlanden kommt und jetzt in immer mehr Städten auftaucht. Viele Accounts haben Tausende Followerinnen und Follower, Tendenz steigend. Das Prinzip ist immer dasselbe: Der jeweilige Instagrammer zeigt in einem kurzen Video den Bereich, wo das Geld versteckt wird. Meist schon wenige Minuten später beginnen dann bereits die ersten Follower nach den Scheinen zu suchen. Auch in Bremen gibt es neuerdings einen Account, "cash_catch.bremen" heißt er.
Wie läuft das "Cash Catching" in Bremen ab?
Moi heißt der Mann, der den Account in Bremen betreibt. Seinen Nachnamen nennt er nicht, er möchte gerne anonym bleiben. An allen möglichen Orten in der Stadt versteckt er Geldscheine, mal zehn, mal zwanzig Euro, mal weitaus mehr. Die Verstecke sucht er so aus, dass sie nur von denen gefunden werden können, die auch dem Instagram-Account folgen. Während er das Geld versteckt, nimmt er ein kurzes Video auf, in dem er auch die Umgebung zeigt und postet dieses schließlich. Sich selbst zeigt er auf den Videos nie, Moi möchte nicht, dass seine Follower ihn schon beim Verstecken erkennen.
Als er einen Schein am Findorffer Torfhafen versteckt, hält bereits sechs Minuten später ein Finder das Geld in den Händen. Er wohnt nur zwei Minuten vom Fundort entfernt – wer das Geld haben möchte, braucht Glück und muss schnell sein. Oft bleibt es nicht bei einer Person, die zum Versteck kommt, alle anderen gehen jedoch leer aus. So auch dieses Mal: Zwei Follower kommen kurze Zeit später am Torfhafen vorbei. Weil sie leer ausgegangen sind glauben sie, dass nie Geld versteckt wurde – wenn man in die Kommentare unter den Beiträgen von Mois Account schaut sieht man, dass ihm auch andere diesen Vorwurf machen.
Kooperationen mit lokalen Unternehmen
Mois Instagram-Account ist vor allem werbefinanziert. Bisher hat er 700 Euro in Bremen versteckt, die aus Kooperationen mit Unternehmen kommen. Unter anderem mit dem Automaten-Aufsteller "Snack Box Bremen". In einem Video versteckt er Geld im Ausgabefach eines Automaten. Nicht nur für Moi, sondern auch seine Unternehmenspartner ist die Kooperation ein Gewinn: "Wir konnten von der Kooperation echt profitieren. Hiermit konnten wir viele Personen aus Bremen erreichen und auf uns aufmerksam machen. Gerade für regionale Unternehmen ist es eine Bereicherung, da man mit sehr wenig Aufwand viele Menschen erreicht."
Auch, wenn Moi durch die Werbung gutes Geld verdienen kann, sei seine Motivation eine andere: "Mein Ziel ist es, Menschen auch nur für einen Moment glücklich zu machen (...) und das Geld, das ich verdiene, an Menschen weiterzuleiten, die es wirklich brauchen." Bisher habe er nur 300 Euro Gewinn gemacht. Damit, dass Moi mit dem Account Geld verdient, haben die Follower, die an diesem Tag am Torfhafen vorbeischauen, kein Problem: "Voll okay für mich. Das ganze ist ja 'ne gute Sache."
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 24. Juli 2024, 19:30 Uhr