Bremerhavenerin pendelt mit dem Rad zur Arbeit nach Bremen

Sina Simon steht am Meer und hält ihr Fahrrad hoch.

Von Bremerhaven nach Bremen: 74 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit

Bild: privat

Während andere noch Zähne putzen, tritt Sina in die Pedale. Sie fährt mehrmals pro Woche mit dem Rad von Bremerhaven nach Bremen – auch weil sie von Zugverspätungen genervt ist.

Sina* hat ihren Plan vor gut einem halben Jahr in die Tat umgesetzt. Seither fährt die Bremerhavenerin dreimal pro Woche mit ihrem E-Bike 74 Kilometer zur Arbeit. Die anderen zwei Tage bleibt Sina im Home Office.

Ihr Ziel war es, innerhalb von drei Stunden in Bremen anzukommen – und das hat sie geschafft. Die Zeitspanne ist der jungen Frau wichtig, zu spät bei der Arbeit sein möchte sie nicht. Das Training fiel ihr direkt leicht, erzählt sie. Inzwischen vergehe die Zeit auf dem Rad wie im Flug. "Diese drei Stunden auf dem Rad, fühlen sich für mich an wie eine halbe Stunde. Ich merke das nicht, dass ich diese 74 Kilometer fahre."

Sina Simon schaut auf ihren Fahrradlenker gelehnt in die Kamera.
Sina pendelt mit ihrem E-Bike zwischen Bremerhaven und Bremen Bild: privat

Autofahren kommt für Sina aus Nachhaltigkeitsgründen nicht infrage. In den Regionalbahnen würde sie – wie im Büro auch – viel sitzen. Und: Oft seien die Züge zwischen Bremen und Bremerhaven verspätet oder fielen aus. Auf dem Fahrrad erlebe sie außerdem einiges, so Sina. Sie sieht den Sonnenaufgang, hin und wieder kreuzen sogar Rehe, Igel und Füchse ihren Weg. Entspannung pur, findet Sina.

Für mich ist das einfach Sport, Erholung, Zeit mit mir selbst und einfach pure Entspannung.

Fahrrad-Pendlerin Sina aus Bremerhaven

Fahrradfahren wurde zur Routine

Sina packt am Abend vorher ihre Sachen, morgens bleibt ihr nicht viel Zeit. Wenn um 4:45 Uhr der Wecker klingelt, geht alles ganz schnell: Warme Kleidung, eine Banane als Snack für Zwischendurch – die Dusche gibt es dann um kurz nach acht Uhr auf der Arbeit. Die ist auch wichtig, denn nach drei Stunden auf dem Fahrrad ist sie verschwitzt. Schwer falle ihr das tägliche Radfahren nicht, sagt sie. Sie kann mittlerweile sogar nicht mehr ohne.

Man braucht das für sein Wohlbefinden. Deshalb ist das für mich keine Qual, im Gegenteil: Ich freue mich drauf.

Fahrrad-Pendlerin Sina aus Bremerhaven

Auf ihrem Instagram-Account she.is.cycling nimmt sie ihre Followerinnen und Follower bei ihrem Fahrrad-Abenteuer mit. Ein halbes Jahr hat Sina trainiert, um die Routine in ihren Alltag einzubauen. Dabei war allerdings nicht der altbekannte Schweinehund oder die Fitness das Problem:

Ich habe gut Muskeln aufgebaut. Aber mein größtes Problem ist, dass ich immer unheimlich Hunger habe.

Fahrrad-Pendlerin Sina

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Sinas Tipp: Kleine Ziele stecken

Für Einsteiger und Interessierte empfiehlt die Pendlerin: Einfach machen! Es sei hilfreich, den Weg zur Arbeit auf dem Rad zu testen und zu schauen, wie lange es überhaupt dauert.

Statt sich direkt den ganzen Weg vorzunehmen, schlägt sie vor, eine Teilstrecke mit dem Rad und den Rest mit dem Zug zu fahren. Außerdem hat sie immer eine Banane dabei. Weiterer Pluspunkt: Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio kann anderweitig investiert werden. Und wer feststellt, dass das Radfahren keinen Spaß macht, solle nicht verzweifeln.

Wenn man nach drei Mal merkt, das ist nicht meins, dann lässt man es – ohne schlechtes Gewissen.

Fahrrad-Pendlerin Sina aus Bremerhaven

* Sina möchte ihren Nachnamen öffentlich nicht nennen.

Das Interview mit Sina lief live auf Bremen Vier, verschriftlicht haben es Maya von der Behrens, Paula Hitzemann und Hannah Busch.

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Bild: Radio Bremen

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Autorinnen und Autoren

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, 15. Oktober 2024, 07:10 Uhr