Bremens Bürgermeister verteidigt geplantes Stadtmusikantenhaus
- Bovenschulte verspricht sich von Projekt "wesentliche Bereicherung".
- Risiko für Stadtmusikantenhaus sei überschaubar.
- Senat gibt Pläne für Projekt bekannt.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die umstrittenen Pläne für das Stadtmusikanten- und Literaturhaus in der Innenstadt verteidigt. Das Projekt werde "eine wesentliche Bereicherung des kulturellen Lebens in Bremen sein", zudem ein Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen. "Deshalb trägt es dazu bei, unsere Innenstadt insgesamt attraktiver zu machen", sagte Bovenschulte.
Jedes Projekt, das man macht, hat immer auch ein gewisses Risiko, dass es teurer wird, als man ursprünglich geplant hat. Ich halte das Risiko aber für überschaubar.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte
Der Bremer Senat hatte zuvor Details zum Stadtmusikantenhaus bekannt gegeben. Danach soll das Kontorhaus in der Innenstadt angemietet werden. Kostenpunkt: 22,5 Millionen Euro für 25 Jahre. Außerdem wird der Umbau des Gebäudes – wie buten un binnen bereits berichtet hatte – etwa 13,5 Millionen Euro kosten. Das sind knapp 4 Millionen mehr als ursprünglich geplant.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die umstrittenen Pläne für das Stadtmusikanten- und Literaturhaus in der Innenstadt verteidigt. Das Projekt werde "eine wesentliche Bereicherung des kulturellen Lebens in Bremen sein", zudem ein Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen. "Deshalb trägt es dazu bei, unsere Innenstadt insgesamt attraktiver zu machen", sagte Bovenschulte.
Bremens Senat hat am Dienstag für das Literatur- und Stadtmusikantenhaus in der Altstadt wesentliche Beschlüsse getroffen. Dazu soll das Kontorhaus am Markt für 22,5 Mio. Euro gemietet werden, für insgesamt 25 Jahre. Insgesamt mietet Bremen eine Fläche von rund 2800 Quadratmetern zu einem monatlichen Mietpreis von 19,50 Euro je Quadratmeter an.
Insgesamt 21 verschiedene Immobilien in der Stadt habe man geprüft, sagte Bovenschulte. Das Kontorhaus am Markt besitze insgesamt das beste Preis-Leistungsverhältnis, was Lage, Ausstattung und Mietpreis angeht.
Der Umbau des Gebäudes wird - wie buten un binnen bereits berichtet hatte - etwa 13,5 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen 22,5 Millionen Euro Miete für 25 Jahre. Bürgermeister Bovenschulte hält den finanziellen Aufwand dennoch für vertretbar: "Ich halte das Risiko für überschaubar und muss ganz ehrlich sagen, wenn man nicht auch mal mutig nach vorne geht, dann wird sich in der Innenstadt nichts bewegen." Der Bremer Leitspruch sei schließlich "wagen und winnen", so Bovenschulte. "Und dann muss man auch mal einen Schritt nach vorne gehen."
Auf rund 1.000 Quadratmetern soll das Stadtmusikantenhaus zu einer Erlebniswelt werden. Das Märchen der vier Tiere soll in seiner Vielschichtigkeit dargestellt werden und außerdem auch Themen wie Flucht, Vertreibung, Solidarität und Migration aufgreifen.
Gleichzeitig ist geplant, dass Bremens Literaturszene im Kontorhaus am Markt einen zentralen Ort bekommt. Im Galeriegeschoss soll von Poetry Slams bis Lesungen, von Workshops bis zu kulturellen Events laut Plan viel angeboten werden.
"Neben dem angestammten Literaturpublikum sollen zukünftig insbesondere auch Kinder und Jugendliche verstärkt in den Fokus einer lebendigen Vermittlungsarbeit genommen werden“, sagte Heike Müller, Geschäftsführerin des Virtuellen Literaturhauses.
Die Volkshochschule soll als Hauptmieter das Stadtmusikantenhaus betreiben und auch Veranstaltungen ausrichten. VHS-Direktor Ralf Perplies sieht sich dafür gut aufgestellt, auch wenn man zusätzliches Personal brauche. Ein Betreiber für das Stadtmusikantenhaus wird noch gesucht – dafür soll es laut Senat eine Ausschreibung geben.
Den Plänen muss in der kommenden Woche der Haushalts- und Finanzausschuss noch zustimmen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 7. März 2023, 16 Uhr