Führt die Bahnwerkstatt in Bremen-Oslebshausen zu Stau auf dem Gleis?
Die Bremer Wirtschaft hatte Bedenken geäußert, dass wichtige Gleise blockiert werden könnten, wenn die Werkstattspläne Realität werden. Das Verkehrsressort widerspricht.
Das Bremer Verkehrsressort hat die Bedenken der Handelskammer zur Gleisanbindung der geplanten Bahnwerkstatt in Oslebshausen zurückgewiesen. Die Gütergleise, die heute zum Industriehafen führen und später auch das neue Zug-Wartungszentrum anschließen, seien "nicht als Problemstellen identifiziert", heißt es in einer Stellungnahme.
Im Planfeststellungsverfahren zum Bau der Bahnwerkstatt müssten die Behörden nur prüfen, ob das Projekt den Vorschriften und Gesetzen entspricht, erklärt das Verkehrsressort. Allerdings schätzen auch das Wirtschafts- und das Mobilitätsressort die Belastung am Bahnknoten in Bremen schon jetzt als hoch ein. Wenn dann die Doppelstockzüge von Alstom die neue Bahnwerkstatt anfahren, kommt noch weiterer Zugverkehr hinzu.
Hafenwirtschaft fordert Stopp der Baupläne
Die Handelskammer und zahlreiche Hafenbetriebe hatten bemängelt, dass die eingleisige Zufahrt vom Güterbahnhof Oslebshausen zu den Häfen und zum Stahlwerk somit künftig überlastet wäre. Deswegen fordert die Hafenwirtschaft einen Stopp der Planungen für die Bahnwerkstatt.
Der CDU-Verkehrspolitiker Michael Jonitz zeigt dafür Verständnis. Man müsse nun erstmal klären, ob die bestehenden Gleiskapazitäten für die Ansiedlung der Bahnwerkstatt ausreichen. Schließlich handele es sich hier um eine Weichenstellung für die nächsten 30 oder 40 Jahre.
FDP fordert Suche nach alternativem Standort
Ähnlich sieht das der Liberale Fynn Voigt. Er warnt aber davor, dass ein langer Streit das Projekt weiter verzögert. Von dem Servicecenter für die Doppelstockzüge seien in Bremen aber täglich rund 40.000 Pendler abhängig. Der FDP-Mann fordert den Senat deswegen auf, nochmal nach alternativen Grundstücken für die Bahnwerkstatt zu suchen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 24. Januar 2025, 12 Uhr