Nicht abgesagte Termine machen Bremer Arztpraxen Probleme
Dass viele Menschen ihre Arzttermine nicht absagen, ist für die Praxen ein Problem. Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen fordert bereits Strafgebühren.
70 Prozent der Arztpraxen in Deutschland haben Probleme mit Patienten, die ihre Termine nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, über die die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Dem Bericht zufolge fallen bei 40 Prozent der betroffenen Praxen fünf bis zehn Prozent aller Termine aus, weil sie von Patientinnen und Patienten ohne Vorankündigung nicht wahrgenommen werden. In zahlreichen Praxen liege der Anteil sogar bei bis zu 20 Prozent. In Bremen liegt der Anteil mit durchschnittlich etwa 20 Prozent laut der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) sogar noch etwas höher.
Bremer Ärzte bringen Strafgebühr ins Spiel
Der Sprecher der KVHB, Christoph Fox, weist darauf hin, dass seit Monaten viele Menschen Probleme haben, einen Arzttermin zu bekommen. "Wenn die Menschen, die einen Termin nicht wahrnehmen können, ihn absagen würden, könnte er an andere, die warten, vergeben werden", sagte Fox.
Bereits Anfang Juni hatte die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KVHB) die Politik aufgefordert, eine Strafgebühr für versäumte Termine bei niedergelassenen Ärzten einzuführen. Patientinnen und Patienten, die einen vereinbarten Termin ohne guten Grund nicht absagen und verpassen, sollten künftig eine Strafgebühr an die betroffenen Arztpraxen und Kliniken zahlen müssen, teilte die KVHB damals damit. Zu entrichten sein könnte solch eine Gebühr über die Krankenkassen. Angaben dazu, wie hoch die Strafgebühr ausfallen könnte, wollte die KVHB nicht machen.
Fox kritisiert, dass es auf die Forderung der KVHB bisher keinerlei politische Reaktion gegeben habe.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 3. August 2023, 8 Uhr