Interview

Oliver Mommsen in neuem Küsten-Krimi: "Leiche wird im Watt gefunden"

Tim hebt das Absperrband hoch und spricht mit den Polizisten
Wiebke (Antonia Bill, li.) und Malte (Joshua Seelenbinder, Mitte) sind machtlos gegen den Pseudo-Kommissar Tim Seebach (Oliver Mommsen), der sich sofort in die Ermittlungen einmischt.

Oliver Mommsen in neuem Küsten-Krimi: "Leiche wird im Watt gefunden"

Bild: ARD Degeto/RBB | Sandra Hoever

Der ARD-Krimi "Mord oder Watt?" geht in die nächste Runde. Hauptdarsteller Oliver Mommsen über Story, Drehorte in Bremerhaven und Cuxhaven sowie Chancen auf eine Fortsetzung.

Schon wieder ein Mord an der Nordseeküste – oder watt? Oliver Mommsen alias TV-Kommissar "Lux" fühlt sich im Heimaturlaub berufen – nach erfolgreicher Premiere vor einem Jahr – nun den nächsten rätselhaften Todesfall zu lösen – mit Charme, Spürsinn und Selbstbewusstsein. Aufhalten lässt er sich dabei auch diesmal von Antonia Bill als Kommissarin Wiebke Tönnessen nicht. Die kann den realitätsfremden Schauspieler weder ernst nehmen noch seinen detektivischen Ehrgeiz stoppen.

Auch Ulrike C. Tscharre als Restaurantbesitzerin Hannah weiß diesen bunten, aber sehr sympathischen Vogel nicht einzuschätzen, der selbst alte Freunde mit seiner Selbstverliebheit gerne mal vor den Kopf stößt. Der neue Fall "Mord oder Watt? Für immer Matjes" ist mit Humor, Tempo und Wortwitz inszeniert – und steht ab sofort in der ARD-Mediathek zur Verfügung. Im Ersten läuft der Film am Freitag zur besten Sendezeit.

Herr Mommsen, wo wurde "Mord oder Watt?" dieses Mal gedreht?

Wir drehen ganz viel in Cuxhaven und Umgebung, waren diesmal aber auch mehrfach in Bremerhaven. Wir haben ein großes Fischrestaurant in unserer Geschichte, wo Stephan Grossmann als Besitzer wie immer ein kleines Kabinettstückchen liefert und auch unter Verdacht steht. Da waren wir viel.

Da es ja "Mord oder Watt?" heißt, und bekanntermaßen bei Bremerhaven das Watt noch nicht anfängt, ist der Schwerpunkt schon in Cuxhaven. Und da sind wir überall, da haben wir alles verwüstet.

Ein Mann steht vor einem grünen Hintergrund und blickt in die Kamera.
Oliver Mommsen, Schauspieler

Wie ist das Setting des aktuellen Falls rund um Tim Seebach alias der "Lux"?

Es ist im Endeffekt das Gleiche wie beim ersten Film. Wir haben uns so verknallt in unser ganzes Ensemble: In Hannah, sprich Ulrike C. Tscharerre, hat er sich vorsichtig verliebt, da gehen wir natürlich einen Schritt weiter. Bei Erik, seinem besten Kumpel, der sich geoutet hat, schießt er einen kapitalen Bock diesmal. Ich verrate nicht zu viel: Er vergisst den Geburtstag und Erik denkt die ganze Zeit, dass Tim extra deswegen gekommen ist – ein böses Missverständnis, was auch zeigt, was für ein Schnösel der gute Tim Seebach sein kann. Mit Wiebke und mit Malte, den beiden wirklichen Polizisten, gibt es natürlich wieder Reibung. Wiebke verzweifelt an ihm.

Tim Seebach fotografiert den Tatort
Oliver Mommsen spielt den selbstverliebten Tim Seebach. Bild: ARD Degeto/RBB | Sandra Hoever

Malte, der ein großer Tim-Seebach-Fan ist, die Reihe kennt und auswendig zitieren kann, entwickelt bei diesem Fall seine Spürnase – gespielt von Joshua Seelenbinder, den ich verehre. Ich habe immer das Gefühl, wenn Joshua auftritt, müsste eigentlich der Film schwarz-weiß werden, weil der so eine Buster-Keaton-Komik hat, das ist begnadet (Anm. d. Red. Buster Keaton war erfolgreicher Komiker der Stummfilmzeit).

Und natürlich haben wir Hedi Kriegeskotte wieder dabei, unsere Frau Jessen. Das ist unsere "Cuxhaven-Stasi" – die weiß alles, die taucht plötzlich auf, keiner will etwas mit ihr zu tun haben. Aber diesmal wird man auch ihre menschliche Seite kennenlernen. Meine verstorbene Mutter, also aus Sicht von Tim Seebach, die im ersten Teil verstorben ist, und als Geist manchmal erscheint, kommt auch wieder. Insofern wird es ein Wiedersehen mit lauter tollen Bekannten.

Tim trifft seine Jugendfreundin Hannah
Zwischen dem TV-Kommissar "Lux" (Oliver Mommsen, re.) und seiner Jugendfreundin Hannah (Ulrike C. Tscharre) knistert es noch. Bild: ARD Degeto/RBB | Sandra Hoever

Wie steht es diesmal um die Nordsee-Romantik?

Wenn du an Orten wie Cuxhaven oder Bremerhaven drehst, dann hältst du natürlich die Kamera auch mal in den Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Ich persönlich habe meinen Tag immer damit begonnen, dass ich morgens, noch mit verklebten Augen und Textbuch, schlafend ins Watt gelatscht und dann irgendwo mitten im Watt richtig wach geworden bin. Dann bin ich aber auch wirklich an gewesen. Natürlich wird die Leiche im Watt gefunden, es wird auch im Wasser nach dem Tatort gesucht.

Bring' mal im Watt ein Flatterband an und sperr' einen Tatort ab – eine großartige Szene, auch mit Joshua Seelenbinder und seiner tollen Komik. Natürlich kommen auch Fische vor. Wir zeigen alles, was die Gegend liefert und das ist eine Menge.

Ein Mann steht vor einem grünen Hintergrund und blickt in die Kamera.
Oliver Mommsen, Schauspieler

Wird es einen dritten Teil von "Mord oder Watt?" geben?

Das entscheiden die Zuschauerinnen und Zuschauer. Wenn genug Leute einschalten und die berühmte Quote stimmt – da gibt es eine magische Zahl, ich weiß nicht, ob ich die nennen darf, aber die ist zu erreichen. Ich wünsche mir seit Wochen nichts Anderes. Wir haben das dritte Drehbuch schon entwickelt, weil wir einfach an die ganze Geschichte glauben und an diesen lustigen Kosmos und auch an diesen Hybriden aus Krimi und Komödie.

Also, wir stehen in den Startlöchern, die Saxonia Media ist in Vorkasse gegangen und wenn am Freitag alle einschalten und der Quotenmeter durchdreht, dann dürfen wir glaube ich nächstes Jahr den dritten drehen. Und wenn wir den dritten gedreht haben, dann glaube ich auch an den vierten.

Die Fragen an Oliver Mommsen stellte Maike Kowalski, aufbereitet von Joschka Schmitt.

Rückblick: Oliver Mommsen verrät, wie der Dreh zum neuen ARD-Krimi lief

Bild: dpa | Georg Wendt

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 16. Oktober 2024, 9:10 Uhr