Absage für Medizin-Stipendien sorgt für Ärger in Bremerhaven

Drei Ärzte beugen sich in einem Operationssaal über einen OP-Tisch.

Absage für Medizin-Stipendien sorgt für Ärger in Bremerhaven

Bild: Imago | Funke Foto Services

Die Regierungskoalition wirft dem Bremer Senat vor, den wachsenden Ärztemangel zu verschlafen. Dieser hatte jüngst den Vorschlag für Stipendien für Medizinstudierende abgelehnt.

Der Ärztemangel in Bremerhaven sei alarmierend, teilten Bremerhavener Gesundheitspolitiker von SPD, CDU und FDP mit. "Die Situation in Bremerhaven verschärft sich von Woche zu Woche", sagte Jörn Hoffmann (SPD). Die gesundheitspolitischen Sprecher der Koalitionsparteien kritisieren, dass innovative Ansätze im Wettbewerb um Fachkräfte von der Landesregierung nicht ausreichend geprüft würden. "Es ist ernüchternd, dass der Senat lediglich auf Gespräche verweist, die sich noch in der Vorbereitung befinden", betonte Bernd Freemann (FDP).

Kein Geld im Haushalt

Der Vorschlag aus Bremerhaven sah vor, Stipendien an Medizinstudierende zu vergeben. Im Gegenzug müssten diese sich verpflichten, nach ihrem Studium eine bestimmte Zeit im Land Bremen zu arbeiten. Dem Konzept erteilte der Bremer Senat jedoch am Dienstag eine Absage. Im Haushalt stehe dafür laut der rot-grün-roten Landesregierung kein Geld zur Verfügung.

Die Bremerhavener Koalitionäre halten das für vorgeschoben. "Der Verzicht auf Werbemaßnahmen zur Gewinnung von Ärzten zeigt die fehlende Ernsthaftigkeit des Senats, den Ärztemangel umfassend anzugehen", sagte Günna Dertwinkel (CDU). Die Landesregierung müsse finanzielle Mittel entsprechend umschichten. Der Senat argumentierte außerdem, dass vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen darüber entscheiden, wo sich Ärzte ansiedeln.

Hausärztemangel: Darum ist die Lage in Bremerhaven besonders schwierig

Bild: Radio Bremen

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Autorin

  • Carolin Henkenberens
    Carolin Henkenberens Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 1. Oktober 2024, 16 Uhr