Im Rausch der Tiefe: Wie eine Taucherin den Drang zu atmen bezwingt
Anna von Boetticher hält Rekorde in einem besonderen Sport: Sie taucht viele Meter tief – mit einem einzigen Atemzug. Und wird mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt.
Anna von Boetticher ist Deutschlands erfolgreichste Apnoe-Taucherin. Doch beim reinen Sport blieb es nicht. Vor einigen Jahren meldete sich die Marine bei ihr. An der Marineoperationsschule in Bremerhaven hat sie ihre Apnoe-Erfahrungen in die Ausbildung von Kampfschwimmern und Minentauchern eingebracht. Sie zeigt den Soldaten unter anderem Techniken, wie man in Extremsituationen Panik vermeidet. Denn neben der körperlichen Fitness kommt es beim Apnoe-Tauchen auf die innere Haltung an.
Wie sich das Knabbern der Fische anhört
Von Boetticher wuchs in Bayern auf und erlebte schon eine Kindheit und Jugend mit Eltern, die das Abenteuer faszinierte. In einem Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" berichtet sie, wie sie mit ihrem Vater und ihren Brüdern geklettert, gewandert und den Ozean überquert habe. Zum Tauchen kam sie mehr durch Zufall: Bei einer Segelreise holte sie versehentlich über Bord gegangenes Besteck vom Meeresgrund zurück. Einen Tauchkurs machte sie bereits mit 17, aber zum Apnoe-Tauchen, also dem Tauchen ohne Sauerstoffflaschen, nur bei angehaltenem Atem, kam sie erst 20 Jahre später. Fortan stellte sie eine ganze Reihe von Rekorden auf. Sechs Minuten und 12 Sekunden lang hat sie es bereits geschafft, den Atem unter Wasser anzuhalten.
Belohnt wird sie mit besonderen Erlebnissen am Meeresgrund: Wie es sich anhört, wenn Fische am Korallenriff knabbern etwa oder das besondere Gefühl, die Angst hinter sich zu lassen und mit dem Abtauchen Teil einer anderen Welt zu werden.
Dieses Thema im Programm: 3nach9, 6. Oktober 2023, 22:00 Uhr