Torschütze Njinmah: Verdient der Joker einen Werder-Stammplatz?

Torerfolg gegen Leipzig: Werder-Shootingstar Njinmah hat große Ziele

Bild: Imago | Picture Point LE

Beim 1:1 gegen RB Leipzig hat Justin Njinmah mit seinem dritten Saisontor den Ausgleich für die Bremer. Die Joker-Rolle bei Werder reicht ihm nicht mehr.

Dass Justin Njinmah am Abend gegen RB Leipzig in Werders Startelf stand, war eine Überraschung. Der Kniff von Coach Ole Werner ging jedoch auf. Und dies nicht allein mit Njinmah, sondern mit der gesamten 3-4-3-Formation, für die er sich für das Spiel entschied.

Auf "mehr Tempo", erklärte Werner nach dem Spiel, wollte er gegen die Leipziger setzen. Deswegen beorderte er neben Njinmah auch Felix Agu in die erste Elf. Beide zahlten ihm das Vertrauen mit guten Auftritten zurück. Njinmah sorgte mit seinem Tor aus gut 20 Metern sogar dafür, dass die Bremer beim 1:1 einen Punkt im Weser-Stadion behielten.

Njinmah ist für Werner ein Spätstarter

"Das ist das, was ich auch immer wieder im Training versuche. Eine Finte und dann Abschluss", erzählte Njinmah nach dem Spiel. "Dass es so gut geklappt hat, war wichtig und geil." Als der 23-Jährige im Sommer nach seiner Leihe zur U23 von Borussia Dortmund an die Weser zurückkehrte, hatte ihn kaum einer auf dem Zettel. Mittlerweile hat Njinmah sich in Bremen jedoch zur echten Alternative hochgearbeitet.

Justin Njinmah spielt im Training einen Ball. Ole Werner schaut dabei zu.
Ole Werner gefällt, dass Justin Njinmah im Training Gas gibt und sich entwickeln will. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Auch am Freitag beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach hatte er nach seiner Einwechslung schon Einfluss und bereitete den Ausgleichstreffer von Marvin Ducksch vor. "Justin ist auch schon in diesem Jahr ein wichtiger Spieler für uns gewesen, wenn man sich anschaut, an wie vielen Punkten er durch Torbeteilungen in der Hinrunde jetzt seinen Anteil hatte", sagte Werner über den flinken Angreifer, der in dieser Saison drei Tore erzielt und zwei weitere aufgelegt hat. Damit er nun häufiger bei der Wahl seiner Startelf nicht an ihm vorbeikommen kann, fordert er von Njinmah, dass er genauso weitermacht.

Justin ist ein junger Spieler, gar nicht mehr so ganz jung. Aber jemand, der sich jetzt erst relativ spät entwickelt hat. Er ist relativ spät im Profibereich angekommen und macht seine Entwicklungsschritte. Da wird es in erster Linie an ihm selbst liegen, so weiterzuarbeiten, wie er es jetzt gemacht hat. Es ist ihm eigentlich in jedem Training anzumerken, dass er Bock hat, sich weiterzuentwickeln und dass er Gas gibt.

Ole Werner

Njinmah will mehr als nur die Joker-Rolle

Das Spiel gegen Leipzig war nach der Partie gegen die TSG Hoffenheim (2:3) erst die zweite, in der Njinmah in der Bremer Startelf stand. "Ich bin gar nicht geduldig, aber natürlich respektiere ich es komplett, wie der Trainer aufstellt", sagte er, als er auf seine vielen Joker-Einsätze in dieser Saison angesprochen wurde. Gleich zwölfmal wurde er bisher eingewechselt. Das reicht ihm jedoch nicht.

Ich habe immer Gas gegeben, wenn ich reingekommen bin. Ich habe auch im Training immer Gas gegeben. Aber natürlich will ich in der Startelf stehen, das ist klar.

Justin Njinmah

Njinmah sieht auch im 3-5-2 Chancen für sich

Die vielen Einsätze als Joker erklären sich wohl auch dadurch, dass Njinmah mit seinem enormen Tempo einem später im Spiel schon ausgelaugten Gegner nochmal mehr Probleme bereiten kann. Dies als alleiniger Grund reicht ihm indes nicht. "Ich mag es nicht zu hören, dass ich, nur weil ich schnell bin, vielleicht besser von der Bank bin oder immer Joker sein sollte", erwiderte er. "Sollen alle schnellen Spieler jetzt immer von der Bank kommen?"

Justin Njinmah erzielt für die U23 von Borussia Dortmund ein Tor gegen den SC Verl.
Vergangene Saison hat Justin Njinmah für die U23 von Borussia Dortmund in der 3. Liga 13 Treffer erzielt. Bild: Imago | Thomas Bielefeld

Klar ist: Njinmahs Chancen steigen, sofern Werner nun häufiger auf das 3-4-3 setzt. Schließlich sind beim 3-5-2 Marvin Ducksch und Rafael Borré die Platzhirsche im Angriff. Aber auch beim 3-5-2 sieht Njinmah eine Chance für sich. "Ich bin natürlich eher der klassische Flügelspieler, definitiv", räumte der gebürtige Hamburger ein. "Aber ich habe bei Dortmund auch im Doppelsturm gespielt. Also eine neue Rolle ist das nicht." Auch bei Werder kam er nach Einwechslungen meist hier zum Einsatz. "Das ist also", so Njinmah, "eine Position, die ich kann."

Dass er hier Ducksch oder Borré, der immer besser bei Werder in Fahrt kommt, verdrängt, ist allerdings unwahrscheinlich. So bleibt letztlich nur die Hoffnung für ihn, dass Werner nun häufiger von Beginn auf das 3-4-3 setzt.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. Dezember 2023, 18:06 Uhr