Werder legt fest: Zukunft des Leistungszentrums liegt auf Platz 11

Mitgliederversammlung: Werder Bremen macht 3,8 Millionen Euro Verlust

Bild: Gumzmedia

Die Bremer haben andere Standorte geprüft, setzen nun aber auf die Modernisierung des Platz 11 in der Pauliner Marsch. Bei der Finanzierung sollen öffentliche Gelder helfen.

Seit einigen Jahren wird bei Werder über den Neubau eines Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) gesprochen. Wie Geschäftsführer Tarek Brauer am Sonntag auf der Mitgliederversammlung berichtete, hat der Klub sich mittlerweile für einen Verbleib in der Pauliner Marsch entschieden.

Seit vielen Jahren erhitzt das Werder-Nachwuchsleistungszentrum die Bremer Gemüter. Eigentlich wollten die Bremer in der Pauliner Marsch unter anderem ein kleines Stadion für 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer errichten. Die Pläne stießen jedoch auf massive Kritik, da das Areal mitten im Hochwasser-Risikogebiet liegt. Darüber hinaus war der Klub auf die Zustimmung der Anwohner angewiesen, die sich aber vehement gegen das Vorhaben aussprachen. Der Versuch, diese in einem Moderationsverfahren zu überzeugen, ist letztlich gescheitert.

Werder hat keine passende Alternative gefunden

Werder hat sich deshalb auch mit alternativen Möglichkeiten für sein neues NLZ beschäftigt. "Intensiv haben wir auch externe Standorte geprüft", erklärte Brauer. "Die Liste, die wir erstellt haben, umfasste über 20 Flächen. Im Stadtgebiet Bremen und im benachbarten Niedersachsen." Letztlich jedoch mit einem ernüchternden Ergebnis für Werder.

Ein Grundstück um oder in Bremen, das groß genug, erschlossen und auch für Jugendliche gut erreichbar ist und insbesondere sowohl bauplanungs- als auch bauordnungsrechtlich zeitnah bebaubar ist – das gibt es nicht.

Werder-Geschäftsführer Tarek Brauer hält während der Mitgliederversammlung eine Rede.
Werders Orga-Chef Tarek Brauer

Werder will nicht noch mehr Zeit verlieren

Ein Bild des Nachwuchsleistungszentrum von Werder Bremen.
So sollte das neue Stadion für den Nachwuchs aussehen. In der Pauliner Marsch wird es das jedoch nicht geben. Werder setzt nun auf Platz 11. Bild: Radio Bremen

Die Bremer müssen daher nun deutliche Kompromisse machen. Brauer sprach von "planerischen Beschränkungen". Diese werden in Kauf genommen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. "Die mittelfristige Realisierbarkeit spielte die überwiegende Rolle", räumte Brauer ein. "Eine drei- bis vierjährige Planungsphase können und wollen wir uns nicht mehr leisten. Wir müssen vorankommen."

Klar ist dabei, dass es das einst anvisierte neue Stadion für den Nachwuchs und das Frauen-Team nicht geben wird. Stattdessen setzt der Klub nun darauf, dass das Stadion auf Platz 11 modernisiert wird. Dort trägt unter anderem das Frauen-Team seine Heimspiele aus.

Wir wollen die Bedingungen hier schnellstmöglich verbessern. Herzstück unserer Planung ist Platz 11. Dort sollen und müssen die Gebäude kernsaniert und die Tribünen modernisiert werden. Diese Spielstätte soll und muss den Regularien der Frauen-Bundesliga auch zukünftig genügen. Erste Konzepte dazu liegen bereits vor.

Werder-Geschäftsführer Tarek Brauer hält während der Mitgliederversammlung eine Rede.
Tarek Brauer

Wieviel bezahlt Werder? Und wieviel die Kommune?

Auch hier wird es am Ende jedoch um die Finanzierung gehen. Brauer verwies darauf, dass Grund Eigentum der Stadt Bremen ist und es sich bei Platz 11 um eine Bezirkssportanlage handelt. Werder hat deshalb vorgeschlagen, dass der Klub 75 Prozent der Kosten für das Vorhaben trägt und die Kommune sich wiederum mit 25 Prozent beteiligt. Dies entspräche laut Brauer in etwa auch dem Anteil der Nutzung der Anlage durch die Öffentlichkeit.

Damit das Vorhaben umgesetzt wird, befindet sich Werder derzeit im "intensiven Austausch mit Politik und Verwaltung". Schon 2024, so hofft der Klub, sollen die Arbeiten an den ersten Gebäuden auf Platz 11 beginnen.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 20. November 2023, 19:30 Uhr