Werders Baumann über den Keita-Transfer: "Naby will wieder Spaß haben"

Frank Baumann schaut fokussiert.

Werder Bremen arbeitet an einem Transfer von Liverpool-Star Keita

Bild: Imago | Nordphoto

Werders Sportchef Frank Baumann baut darauf, dass Naby Keita in Bremen wieder an einstige Topleistungen anknüpft. Dessen bisherige Verletzungen bereiten ihm keine Sorgen.

Mit dem Transfer von Naby Keita hat Werder für eine Überraschung gesorgt. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass es dem Klub gelingen könnte, einen Spieler mit einem derart großen Namen zu verpflichten. Entsprechend zufrieden sind die Verantwortlichen. "Wir sind natürlich super happy, einen Spieler wie Naby nach Bremen zu locken", sagt Frank Baumann im Gespräch mit buten un binnen.

Keinen Hehl macht Werders Sportchef daraus, dass Keitas schwierige Situation beim FC Liverpool natürlich in die Karten gespielt hat. Beim englischen Topklub hat der 28-Jährige keinen neuen Vertrag mehr erhalten. Keita könnte nun in die klassiche Riege der "Dellenspieler" fallen. Hierbei handelt es sich um Spieler, die über ein hohes Potenzial verfügen, aber schon einige Rückschläge in ihrer Karriere wegstecken mussten. Einst war es die Spezialität der Bremer, diese Spieler wieder aufzupäppeln. Das soll nun auch bei Keita gelingen, wie Baumann erklärt.

Wir können ein Umfeld liefern, in dem sich Spieler grundsätzlich wohlfühlen und sie wieder zu ihrer alten Topform auflaufen können. Da wollen wir Naby wieder hinbringen.

Werder-Sportdirektor Frank Baumann im Interview
Frank Baumann im Gespäch mit buten un binnen

Keita passt laut Baumann ins Gehaltsgefüge

Viele Werder-Fans fragen sich dabei, wie der Klub den Spieler bezahlen kann. Keita kommt zwar ablösefrei, doch sein Gehalt soll in Liverpool bei jährlich etwa 7,5 Millionen Euro gelegen haben. "Vielleicht hat es uns geholfen, dass er sowohl in Leipzig als auch in Liverpool schon gut verdient hat", scherzt Baumann. Werder habe sich für Keita zwar finanziell strecken müssen, doch passe dieser ins Gehaltsgefüge des Teams. Auswirkungen auf einen möglichen Verkauf oder Verbleib von Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch gibt es laut Baumann keine.

Für Keita soll bei der Suche nach einem neuen Klub das Geld nicht die wichtigste Rolle gespielt haben. "Naby ging es wirklich um das Projekt. Er will wieder Spaß am Fußball haben und sich wertgeschätzt fühlen", betont Baumann. Nach der komplizierten Zeit in Liverpool habe der Guineer ganz bewusst ein ruhiges Umfeld gesucht und nach seiner erfolgreichen Zeit bei RB Leipzig zudem unbedingt zurück in die Bundesliga gewollt. Damit die Entscheidung für Werder ausfällt, wurde auch die Medien-Abteilung des Klubs involviert. Diese schnitt emotionale Videos zusammen, um Keita einen Wechsel schmackhaft zu machen.

Wie häufig ist Keita fit?

Dass dieser letztlich zusagte, gilt für viele als Verdienst des neuen Kaderplaners Johannes Jahns, der Keita bereits aus der gemeinsamen Zeit bei RB Salzburg kennt. Baumann legt jedoch Wert darauf, dass der Transfer eine "absolute Teamleistung" gewesen sei. Dass Keita deutlich seltener als erhofft auf dem Platz stehen wird, weil ihm erneut regelmäßig Verletzungen einen Strich durch die Rechung machen, befürchtet Werder anscheinend nicht. Beim Medizincheck soll der Spieler bei der orthopädischen und internistischen Untersuchung "einen sehr guten Eindruck" gemacht haben.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 9. Juni 2023, 16 Uhr