Werders Groß bestätigt Wechsel nach Leverkusen – er wird Scout
Am Samstag (15:30 Uhr) bestreitet Christian Groß gegen den VfL Bochum sein letztes Spiel für die Bremer. Nach seinem Karriereende wird er Werder verlassen.
Für Christian Groß sind seine letzten Tage bei Werder angebrochen. Dass er seine Karriere nach dieser Saison beenden wird, gab der 35-Jährige bereits Anfang März bekannt. Seit der vergangenen Woche ist zudem klar, dass er auf seinen Anschlussvertrag im Klub verzichtet. Stattdessen hat Groß sich für einen anderen Schritt entschieden. Er geht zu Bayer 04 Leverkusen und wird dort in der Scouting-Abteilung arbeiten. Dies, betonte Groß, sei eine persönliche Entscheidung gewesen – und keine gegen Werder.
Für mich persönlich ist jetzt einfach der Weg, nochmal eine andere Struktur kennenzulernen, einen anderen Verein kennenzulernen, andere Eindrücke zu sammeln. Das hat gar nichts mit Werder an sich zu tun.
Christian Groß
Falkenberg und Groß kennen sich aus Osnabrücker Zeiten
Der Draht zu Bayer 04 kam über Kim Falkenberg zustande. Falkenberg ist der Kader-Manager bei den Leverkusenern und hat zwischen 2014 und 2018 gemeinsam mit Groß für den VfL Osnabrück in der 3. Liga gespielt. Für ihn sei klar gewesen, so Groß, dass er nochmal etwas Neues sehen möchte. Allzu viel wollte er mit Blick auf seine neue Aufgabe aber nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Sein Fokus, beteuerte der Innenverteidiger, gelte aktuell noch Werder und dem Spiel gegen die Bochumer am Samstag.
Und in diesem können die Bremer mit einem Sieg im Idealfall noch die Qualifikation für die Conference League schaffen. Dies wäre für Groß natürlich der perfekte Abschied. Aktuell, erzählte er, spürt er in diesen Tagen "so ein bisschen eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude". Vorfreude mit Blick auf die Zeit nach der aktiven Karriere und Wehmut beim Gedanken an die schönen Erinnerungen an die Zeit auf dem Spielfeld.
Groß hat den Sprung aus der Regionalliga in die Bundesliga geschafft
Dass Groß sich bei Werder in der ersten Mannschaft etabliert, war dabei eigentlich nie der Plan. Der gebürtige Bremer blickt zurück auf eine "emotionale Reise", die im Sommer 2019 eine besondere Wendung nahm. Der damals 30-Jährige war eigentlich als Führungspieler bei der U23 in der Regionalliga eingeplant, ehe er mit ins Trainingslager der Profis fahren durfte, weil Coach Florian Kohfeldt zahlreiche Innenverteidiger fehlten.
"Da war nie der Gedanke da: 'Okay, ich mache jetzt über 80 Bundesliga-Spiele'", erzählte Groß. Er biss sich im Kader der Profis jedoch fest. Nun steht sein letztes Spiel im Weser-Stadion an.
Ich habe in dem Stadion viel erlebt in den letzten Jahren. Bin Bundesliga-Spieler geworden, abgestiegen, aufgestiegen. Unheimlich viele Emotionen durchgemacht.
Christian Groß
Darf Groß am Samstag nochmal für Werder spielen?
Besonders in Erinnerung sind Groß dabei zwei Tage. Zum einen der Wiederaufstieg in die Bundesliga am 15. Mai 2022. Zum anderen das Auswärtsspiel bei Hertha BSC am 22. April 2023, als etwa 20.000 Fans die Bremer in die Hauptstadt begleitet haben. Sein letztes Spiel für Werder am Samstag, glaubt er, wird nicht spurlos an ihm vorbeigehen.
Wenn ich mich von den einzelnen verabschiede, ist das schon so ein Moment, wo ich sage: 'Da werde ich emotional.' Vielleicht auch der Moment, wenn ich am Ende mit meinen beiden Kindern auf dem Spielfeld stehe. Das könnte auch so ein Moment sein.
Christian Groß
Unklar ist allerdings noch, ob Groß gegen den Bochumer auch während der 90 Minuten nochmal auf dem Platz stehen wird. Schließlich geht es für beide noch um etwas. Werder braucht einen Sieg, um die Chance auf Europa zu wahren. Die Bochumer benötigen wiederum noch einen Punkt, um den Klassenerhalt klarzumachen. Coach Ole Werner dürfte daher seine beste Elf auf den Platz stellen. Und in der ist normalerweise kein Platz für Groß.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 14. Mai 2024, 18:06 Uhr