Das sagen Allofs, Schaaf und Co. über Werders Lage und Füllkrugs Form
Beim Empfang zum 80. Geburtstag von Hans Schulz trafen sich am Dienstag einige Werder-Legenden. Dabei wurde natürlich auch über die aktuelle Situation der Bremer gesprochen.
Damit hatte Hans Schulz nicht gerechnet, doch aus seiner großen Freude machte er keinen Hehl. Am 4. Dezember hatte der Deutsche Meister von 1965 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Dies ehrte auch Werder am Mittwoch und lud bei einem Italiener in der Bahnhofsvorstadt zum Empfang. Neben der derzeitigen Geschäftsführung waren auch einstige Weggefährten eingeladen. Davon gibt es zahlreiche bei den Grün-Weißen, denn Schulz ist im Sommer seit 70 Jahren Mitglied bei Werder. Von 1964 bis 1966 hat er bei den Profis selbst für die Bremer gespielt, ehe er – ausgerechnet – zum HSV wechselte.
Die Verbindung zu Werder ging jedoch nie verloren. 17 Jahre lang, von 1999 bis 2016, saß er im Aufsichtsrat des Klubs und erlebte in dieser Funktion den Gewinn des Doubles 2004 und die Jahre in der Champions League mit Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf. Beide schauten am Dienstag ebenso vorbei wie Klublegenden wie Marco Bode oder Dieter Burdenski. Aus der Bremer Meister-Mannschaft von 1965 erwies auch Günter Bernard Schulz die Ehre. Wie Allofs und Schaaf sprach auch der 83-Jährige darüber, wie er aktuell auf Werder und die Situation um Niclas Füllkrug blickt.
Werders Leistungen in dieser Saison :
Ich glaube, dass Werder auf einem guten Weg ist. Natürlich ist die Saison noch nicht gelaufen. Man ist noch nicht auf der sicheren Seite. Aber ich glaube, dass man insgesamt viele richtige Entscheidungen getroffen hat und vielleicht etwas ruhigeren Zeiten entgegensieht.
Klaus Allofs
Ich glaube, dass Ole Werner einen super Job macht. Ich habe ihn beim Abschiedsspiel von Claudio im Stadion getroffen und ihm auch gesagt, dass ich ihn als Mensch angenehm finde und er als Trainer einen guten Job macht.
Thomas Schaaf
Ich freue mich, dass es im Moment so gut läuft. Die Rückrunde wird nicht einfach. Aber ich glaube, dass die Punkte, die wir jetzt schon haben und die noch dazukommen, reichen werden. Nach dem Aufstieg musst du erstmal dabeibleiben. Vielleicht kann man noch mit zwei, drei Leuten die Mannschaft dann verstärken. Das müsste im hinteren Bereich noch gemacht werden. Ein Mittelfeldmann, der das Ding in die Hand nimmt, fehlt auch noch. Aber sie haben es gut gemacht. Wenn es so weitergeht, sind wir zufrieden.
Günter Bernard
Werder steht im Moment gut da, aber man darf sich nicht ausruhen. Der 9. Platz ist ein gefährlicher Platz. Man kann ganz schnell unten oder ein bisschen weiter oben sein. Ich bin aber froh, dass Werder den Sprung sofort wieder geschafft hat. Wie schwer es ist, zeigt mein anderer Verein, der HSV, Jahr für Jahr. Ich würde mich freuen, wenn sie aufsteigen, damit die Derbys wieder zustandekommen.
Hans Schulz
Form und Zukunft von Niclas Füllkrug:
Er ist ein Garant. Gerade die Offensivabteilung von Werder ist für eine Mannschaft, die aufgestiegen ist, schon etwas Besonderes. Wenn Niclas nicht mehr dabei wäre, wäre das ein Verlust, keine Frage. Natürlich hätte man dann auch Mittel, sich nach einem Nachfolger umzusehen. Aber das ist bei den heutigen Marktverhältnissen nicht ganz so einfach. Ich glaube, man kann sich Hoffnung machen, dass er da bleibt. Zu Fortuna Düsseldorf geht er nicht. Das kann ich verraten (lacht).
Klaus Allofs
Für ihn hätte es nicht besser laufen können. Er hat ja seinen Vertrag erst verlängert. Ich glaube, wenn, dann wird es erst nach der Saison sein. Ich glaube nicht, das er jetzt in der Kürze noch weggeht. Gut, heutzutage braucht jeder Verein auch das Geld. Wenn jetzt ein großer Klub mit 20 oder 25 Millionen kommt, müssen sich der Verein und der Spieler auch Gedanken machen. Aber ich glaube, er wird in der Rückrunde noch dabei sein. Das wäre auch gut für die Mannschaft.
Günter Bernard
Ich glaube, Niclas hat es in seiner Karriere für sich immer realisiert, dass er hungrig geblieben ist und gierig darauf ist, Tore zu schießen. Das ist sein großes Plus. Er hat eine gute Mischung zwischen dem Egoismus, vor dem Tor das Ding selber machen zu wollen, aber auch den Partner einzusetzen und abzuspielen. Er hat die Leidenschaft immer noch in sich, das merkt man in seinem Spiel. Im Moment gelingt es ihm, das in Tore umzusetzen. Mich hat es sehr gefreut, dass er noch auf den WM-Zug aufgesprungen ist und seine Fähigkeiten dort auch zeigen konnte.
Thomas Schaaf
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 18. Januar 2023, 18:06 Uhr