Schlimmer als bei Kruse? So abhängig ist Werder von Torjäger Füllkrug
Auch am Samstag in Bremen rettete Niclas Füllkrug die Bremer. Ein Wechsel des Stürmers könnte den Klub noch härter treffen als der Abgang von Max Kruse vor vier Jahren.
Es war der 30. Juni 2019, als Niclas Füllkrug an einem sonnigen Sommertag bei Werder vorgestellt wurde. Die Stimmung war in Bremen damals grundsätzlich gut, denn der Klub hatte die vergangene Saison auf dem 8. Platz beendet und die Qualifikation für den Europapokal nur knapp verpasst. Manch einer ahnte aber schon, dass es für Werder nach dem Abgang von Max Kruse nun schwierig werden könnte. Schließlich war das Team damals extrem abhängig von seinem Spielmacher.
"Nein, da kann ich nicht in die Bresche springen", sagte Füllkrug seinerzeit auf die Frage, ob er Kruse ersetzen könne. Mit Blick auf die Position machte dies auch Sinn, schließlich ist Füllkrug kein Zehner, sondern ein Mittelstürmer. In dieser Saison ist Werder von ihm jedoch noch abhängiger als damals von Kruse.
Ohne Füllkrugs Tore wäre Werder auf einem Abstiegsplatz
Dies machte in der vergangenen Woche auch nochmal eine Auswertung des "kicker" deutlich, der bei allen Bundesligisten die Treffer des bisher besten Torschützen abzog. Das Ergebnis: Ohne Füllkrugs Tore stünde Werder auf dem 17. Platz der Tabelle.
Auch am Samstag beim 2:2 in Mainz rettete Füllkrug mit seinem späten Ausgleich die Bremer. 16 Treffer und fünf Vorlagen hat er nun auf seinem Konto. Kruse kam in der Saison 2018/19 nach dem 27. Spieltag auf zehn Treffer und neun Assists.
Hohe Ablösesumme für den Nationalspieler?
Wie bei Kruse deutet sich derzeit auch bei Füllkrug eine Trennung nach dem Saisonende an. Ein klares Bekenntnis zu Werder gab es vom Nationalspieler noch nicht. "Es wird sich zeigen, was passiert", sagte dieser vor drei Wochen in einer Medienrunde.
Der Sportliche Leiter Clemens Fritz verweist stets darauf, dass bei einem möglichen Transfer die finanziellen Parameter stimmen müssen. Klar ist aber auch, dass Werder Einnahmen generieren muss. Im Rahmen der Corona-Pandemie nahm der Klub einen Kredit über 20 Millionen auf und emittierte eine Mittelstandsanleihe in Höhe von 17 Millionen Euro. Gelder, die der Klub in den kommenden Jahren auch zurückzahlen muss.
Somit spricht nicht nur aus Sicht des Spielers, sondern auch des Klubs vieles für einen Wechsel im Sommer im Wechsel. Füllkrug könnte bei einem anderen Klub nochmal deutlich besser verdienen und im Idealfall zum ersten Mal in seiner Karriere im Europapokal spielen. Werder wiederum könnte für einen immerhin schon 30-jährigen Spieler eine enorm hohe Transfersumme einnehmen. Eine solche blieb den Bremern seinerzeit bei Max Kruse, der ablösefrei zu Fenerbahce Istanbul ging, verwehrt.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 4. April 2023, 11:40 Uhr