Fritz will Werder als Sportchef wieder in den Europapokal führen
Clemens Fritz hat mit dem Bremern einst in der Champions League gespielt. Als Sportchef will er mit Werder den Sprung zurück auf die internationale Bühne schaffen.
Als Spieler kam Clemens Fritz im Sommer 2006 von Bayer Leverkusen zu Werder, das seinerzeit noch ein echter Topklub in Deutschland war. Dass er 18 Jahre später immer noch an der Weser ist und dort nun sogar zum Sportchef aufsteigt, hätte der damals 25-Jährige wohl seinerzeit auch nicht angedacht.
Wie als Spieler gelang ihm bei Werder nun auch als Funktionär eine steile Karriere. Auf dem Platz schaffte er als Rechtsverteidiger den Sprung in die Nationalmannschaft, spielte jahrelang in der Champions League und wurde in Bremen nicht nur zum Kapitän, sondern im Anschluss sogar zum Ehrenspielführer ernannt.
Fritz hat bei Werder schon mehrere Funktionen eingenommen
Nach der Zeit als Spieler absolvierte er im Klub zunächst ein Trainee-Programm. "Das war unheimlich wichtig, um ein Gefühl für das Unternehmen zu bekommen und es zu verstehen", erzählte Fritz am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Bei Werder kümmerte er sich um die verliehenen Spieler, leitete die Scouting-Abteilung, wurde im Anschluss Sportlicher Leiter und tritt nun im Sommer als Sportchef die Nachfolge von Frank Braumann an. Und in seinem neuen Job will er mit Werder wieder dorthin zurück, wo er als Spieler einst schon war – in den Europapokal.
Natürlich ist eine wirtschaftliche Konsolidierung wichtig. Wir haben immer gesagt, dass wir erstklassigen Fußball spielen wollen. Aber wir wollen die Mannschaft auch weiterentwickeln. Und weiterentwickeln heißt einfach auch, dass wir eine Rolle einnehmen, wo wir im Windschatten der internationalen Plätze dabei sein können. Dann ist es auch wichtig, dass du dieses Momentum erreichst, um dann auch mal wieder in Europa dabei zu sein.
Clemens Fritz
Der Investoren-Deal erleichtert für Fritz die Arbeit
Zuletzt spielte Werder in der Saison 2010/11 im Europapokal. In der Champions League trafen die Bremer damals auf Kaliber wie Inter Mailand oder Tottenham Hotspur. Im damaligen Uefa Cup schaffte Werder es zuvor 2009 sogar ins Finale, das das Team in Istanbul mit 1:2 nach Verlängerung gegen Schachtar Donezk verlor. "Wir haben alle hier in Bremen noch vor Augen, was wir unter der Woche für tolle Momente und für internationale Spiele hatten", blickte Fritz zurück. "Das sollte für uns als Werder Bremen ein Ziel sein. Das ist auch ganz klar mein Ziel."
Nachdem das Portemonnaie in den vergangenen Jahren ziemlich schmal war, verfügt Fritz nun über bessere Möglichkeiten als Baumann. Der Grund ist Werders Investoren-Deal, durch den der Klub 38 Millionen Euro eingenommen hat. Das Geld soll genutzt werden, um in junge Perspektivspieler zu investieren. "Es ist natürlich schon so, dass es dir ein Stück weit mehr Beinfreiheit gibt", erzählte Fritz. Dabei erinnerte er auch an seine Zeit als Scoutingchef, in der er Veränderungen anschieben wollte, sich aber zunächst gedulden musste, weil kein Budget zur Verfügung stand.
Rückt Jahns zum Sportlichen Leiter auf?
Klar machte Fritz, dass er bei Werder nun nicht alles auf links drehen und keinen "fundamentalen Umbruch" einleiten wird. Offen ist noch, wie es mit seiner aktuellen Rolle als Sportlicher Leiter weitergeht. Denkbar ist, dass Kaderplaner Johannes Jahns aufrückt und diese übernimmt.
Hier wollte Fritz sich allerdings nicht in die Karten schauen lassen. "Ich habe meine Gedanken im Kopf", berichtete er. Ebenjene Gedanken möchte er allerdings erst mit den weiteren Geschäftsführern bei Werder besprechen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 22. Februar 2024, 18:06 Uhr