Ducksch über Werders Lage: "Vom Abstieg zu reden, finde ich Quatsch"
Marvin Ducksch will in der Tabelle nach oben schauen – und hofft auf weitere Verstärkungen für die Bremer. Seine eigene Zukunft über den Sommer hinaus lässt er offen.
Hinter Marvin Ducksch liegen schmerzhafte Tage. Werders Stürmer musste sich in dieser Woche einer Zahn-OP unterziehen. "Mir wurde ein Zahn gezogen. Der hat in den letzten ein, zwei Jahren immer mal wieder Probleme gemacht“, erzählte er am Donnerstagvormittag bei seinem Besuch bei Radio Bremen.
Der Eingriff beim Zahnarzt passte diese Woche gut in den Plan. Schließlich hat Ducksch am Sonntag beim 1:1 gegen den VfL Bochum seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Am Sonntag auswärts beim FC Bayern fehlt er deshalb, genauso wie Leonardo Bittencourt. Dass er seine Zahn-OP eingeplant hatte, weil er sich vorsätzlich für das Bayern-Spiel die Gelbsperre einhandeln wollte, bestritt er allerdings. Den Termin, so Ducksch, habe er nun kurzfristig erhalten.
Zu viel Pessimismus um Werder?
Wie ein Zahnarztbesuch fühlen sich für Werders Fans in dieser Saison auch manche Spiele der Bremer an. Die Stimmung in der Stadt ist mit Blick auf den Klub momentan eher schlecht. Ducksch kann dies jedoch nicht nachvollziehen. Zwar sind es nur sechs Punkte Abstand auf Rang 16, doch viel mehr seien es ja auch auf den siebten Platz nicht.
Deswegen verstehe ich manchmal die Angst der Leute nicht. Jetzt vom Abstieg zu reden, finde ich Quatsch.
Marvin Ducksch bei Radio Bremen
Auch Ducksch hofft auf Verstärkungen für Werder
Ducksch will in der Tabelle nicht nach unten, sondern nach oben schauen. Allzu gut ist die Situation bei den Bremern im Moment jedoch nicht. Vor allem an der Breite im Kader mangelt es. Teilweise konnte vor dem Bochum-Spiel im Training nur mit 13 Spielern gearbeitet werden.
Leonardo Bittencourt hatte daher in der vergangenen Woche schon die Klubführung und ihre Transferpolitik kritisiert. Ducksch stieß am Donnerstag in ein ähnliches Horn. Auch er hätte gerne mehr Spieler. Seit dem Mittwoch ist nun aber erstmal klar, dass auch sein Sturmpartner Rafael Borré spätestens ab dem Sommer nicht mehr für Werder spielen wird. Dann wechselt der Kolumbianer nach Brasilien zum SC Internacional Porto Alegre.
Das ist sehr ätzend. Für uns ist es immer wichtig, dass du eine gute Qualität im Training hast. Die haben wir die letzten Wochen und Monate nicht haben können. Einfach aus dem Grund, weil wir die Spieler nicht hatten. Wir haben teilweise mit 14, 15 Leuten nur trainiert. Das merkt man dann einfach, dass du noch was brauchst.
Marvin Ducksch
Verlässt Ducksch im Sommer die Bremer?
Der Nationalspieler setzt daher darauf, dass Sportchef Frank Baumann und der Sportliche Leiter Clemens Fritz nach der Verpflichtung von Julian Malatini weitere Spieler an Land ziehen. "Wir sind gespannt, ob der eine oder andere noch dazukommen wird, sagte Ducksch. Gleichwohl könnte es so kommen, dass auch Ducksch die Bremer im Sommer nach dann drei Jahren wieder verlässt.
Zusagen, dass er im Falle des Klassenerhalt auch in der kommenden Saison noch für Werder spielt, wollte er nicht. "Das kann ich leider nicht versprechen", erklärte er. Aktuell sei er in Bremen glücklich, "aber im Fußball weiß man halt nie. Ich werde 30 Jahre alt. Ich könnte noch einen guten Vertrag unterschreiben. Wo der dann sein wird, darüber wird man sich im Sommer ernstere Gedanken machen."
Damit im Sommer gute Angebote mit einem hohen Gehalt auf den Tisch kommen, muss Ducksch auch in der Rückrunde überzeugen. Dies ist auch wichtig, um im Sommer bei der EM für den deutschen Kader nominiert zu werden. Beim Turnier im eigenen Land möchte er wieder gemeinsam mit Niclas Füllkrug stürmen.
Ducksch glaubt an seine EM-Chance
"Ich glaube, dass wir einigen mal wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten", blickte Ducksch auf die zwei Jahre der "hässlichen Vögel" an der Weser zurück. Die Konkurrenz in der deutschen Offensive ist jedoch groß.
Trotzdem glaubt Werders Angreifer, dass er einen Platz im Kader ergattern kann. "Ich sehe die Chancen gut. Ich glaube, dass ich jetzt zum erweiterten Kreis dazugehöre." Bundestrainer Julian Nagelsmann möchte er es in den kommenden Monaten so schwer wie möglich machen, am Ende auf ihn zu verzichten.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 18. Januar 2024, 18:06 Uhr