Werders Stürmer im Tief: Wann findet Ducksch zu seiner Form zurück?
Bei Marvin Ducksch hat auf dem Platz zuletzt nicht viel geklappt. Wenn der Bremer sich nicht rasch steigert, dürfte der Traum von der EM-Teilnahme platzen.
Es war eine Menge Glück, das Werder am Samstag in den Schlussminuten der Partie gegen Darmstadt 98 besaß. Keeper Michael Zetterer leistete sich in der Nachspielzeit einen Aussetzer und schoss bei einer vermeintlich ungefährlichen Situation Darmstadts Tim Skarke an. Dieser nutzte das Geschenk, stürmte auf das verwaiste Bremer Tor zu und drückte den Ball über die Linie.
Der frenetische Jubel der Darmstädter über den erhofften Last-Minute-Sieg an der Weser verstummte jedoch schnell, denn Schiedsrichter Florian Badstübner erkannte nach einer Überprüfung den Treffer nicht an. Der Grund: Skarke hatte bei Zetterers Klärungsversuch den Ball unabsichtlich mit dem Arm berührt. Und ein Handspiel des Torschützen sorgt laut Regelwerk zwingend dafür, dass der Treffer nicht anerkannt werden darf. Somit blieb es beim 1:1.
Schwalbe von Ducksch oder nur in den Rasen getreten?
"Schwierig, sehr schwierig", sagte Marvin Ducksch im Anschluss über die Situation. Sein Fazit: "Glück für uns." Zuvor stand auch der 29-Jährige in der Partie bereits im Fokus. In der 18. Minute hatte Badstübner zunächst auf Elfmeter entschieden, weil er ein Duell zwischen Darmstadts Keeper Marcel Schuhen und Ducksch so interpretierte, dass der Bremer Stürmer im Strafraum abgeräumt worden sei.
Als er sich die Szene im Video nochmal anschaute, revidierte er jedoch seine Entscheidung – und zeigte stattdessen Ducksch die Gelbe Karte für eine Schwalbe. Eine Strafe, die Ducksch nicht verstehen konnte. "Ich glaube, die Gelbe Karte hätte man sein lassen können", erzählte er nach der Partie. Im Spiel habe er das Gefühl gehabt, einen Kontakt gespürt zu haben, "aber ich war mir nicht sicher". Letztlich, so Ducksch, sei er wohl nur in den Rasen getreten.
Das dritte schwache Spiel in Serie
Mit einem herausgeholten Elfmeter, der aus Bremer Sicht im Idealfall zum frühen 2:0 geführt hätte, hätte Ducksch großen Einfluss auf die Partie gehabt. So blieb der Angreifer gegen die Darmstädter aber blass. Es ist nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln und dem 1:2 gegen den 1. FC Heidenheim bereits sein dritter schwacher Auftritt in Folge. Auch bei den Fans geriet Ducksch, der einst mit dem Song "Ducksch is on fire" gefeiert wurde," zuletzt verstärkt in die Kritik.
Für den Nationalspieler kommt das Formtief zu einem besonders schlechten Zeitpunkt. Schließlich will Ducksch, der im Oktober bei den Partien gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) seine ersten Spiele für die DFB-Elf bestritten hat, im Sommer bei der Heim-EM dabei sein. "Einen Spielertypen wie mich gibt es im DFB-Team nicht", hatte Ducksch im Januar im Interview mit dem "kicker" gesagt.
Steht Ducksch im März im DFB-Kader?
Es zeichnet sich jedoch ab, dass das Aufgebot im Sommer sehr deckungsgleich mit dem Kader sein dürfte, den Nationaltrainer Julian Nagelsmann für die beiden Länderspiele im März gegen Frankreich (23. März, 21 Uhr) und die Niederlande (26. März, 20:45 Uhr) nominieren wird.
Fix ist bereits, dass Toni Kroos drei Jahre nach seinem Rücktritt in die Nationalelf zurückkehrt, um bei der Heim-EM dabei zu sein. Klargemacht hat Nagelsmann auch, dass deshalb Joshua Kimmich auf die Position des Rechtsverteidigers rücken wird.
Die beiden Partien gegen Frankreich und die Niederlande werden dabei auch eine Art Generalprobe vor der finalen Nominierung für Nagelsmann sein. Ducksch muss daher rasch die Kurve bekommen, damit sein EM-Traum nicht platzt. Zumal in der Offensive der Kampf um die Plätze durch Stuttgarts Shootingstar Deniz Undav noch einmal umkämpfter geworden ist.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 25. Feburar 2024